Nachlass Ludwig Laistner (1845-1896) - Cgm 7065-7069

Der Schriftsteller Ludwig Laistner (1845-1896) studierte bis 1867 Theologie in Tübingen. Schon im Studium hat er seine Neigung für Sprache und Schrift entdeckt. Durch ein diagnostiziertes Herzleiden wurde er wunschgemäß vom Vikariat befreit und konnte 1870 als Hauslehrer nach München gehen. Dort wurde er Mitglied im Dichterkreis „Die Krokodile“, der zwischen 1856 und 1883 bestand und sich einer klassizistisch-idealistischen Poetik verschrieben hatte (vgl. Cgm 6539).

Mit einem der Gründer der "Krokodile", dem späteren Nobelpreisträger Paul Heyse (1830–1914, Heyse-Archiv), gab er von 1884-1887 den "Neuen Deutschen Novellenschatz" in 24 Bänden heraus. In Band 4 (1884) ist eine Novelle von Laistner selbst, "Bezauberte Welt", enthalten. Für den "Novellenschatz des Auslandes", den Paul Heyse mit Hermann Kurz von 1872–1876 herausgab, fertigte Laistner einige Übersetzungen aus dem Spanischen an.

Unter dem Einfluss seines Freundes und Kollegen bei den "Krokodilen" Wilhelm Hertz (1835-1902) wandte sich Ludwig Laistner immer mehr auch der Sagenforschung zu. 1889 wurde er als literarischer Berater des Cotta-Verlages nach Stuttgart berufen. Dort besorgte er bis zu seinem Tod 1896 die Ausgabe des Briefwechsels zwischen Goethe und Cotta.
Der Nachlass enthält Arbeiten zur Sagenforschung und Germanistik, dichterische Arbeiten und einen umfangreichen Briefwechsel mit Paul Heyse.

Teile des Nachlasses wurden für bavarikon digitalisiert und sind hier zugänglich:

>> Dieser Nachlass gehört zur Sammlung "Nachlässe" der Bayerischen Staatsbibliothek.