Karten zu Verkehr und Reisen

Verkehrskarten zählen zu den ältesten thematischen Karten. Ihre Entstehung hängt eng mit dem Aufbau und der Entwicklung des Postwesens zusammen, das in Bayern seit dem Ende des 15. Jahrhunderts in den Händen der Fürsten von Thurn und Taxis in Regensburg lag. Von 1615 bis 1806/08 übten sie die Posthoheit im Auftrag des Kaisers aus. Der Ausbau der Verkehrswege im 18. Jahrhundert sowie des gesamten Straßen- und Verkehrsnetzes im 19. Jahrhundert führten zu einer Flut von Postrouten-, Reise- und Verkehrskarten, die hier in einer Auswahl präsentiert werden.

Anlässlich des Heiligen Jahres 1500 verfertigte der Nürnberger Instrumentenbauer und Kartograf Erhard Etzlaub (um 1460-1532) die sogenannte "Romweg-Karte" als erste Reisekarte überhaupt. Sie verzeichnete die wichtigsten mitteleuropäischen Pilgerstraßen nach Rom und gehört zu bedeutendsten Meilensteinen der Kartografie. Etzlaub gilt als "Begründer der neuzeitlichen Straßenkartografie".

Erwähnt sei die von Franz Kohlbrenner und Tobias Conrad Lotter veröffentlichte "Geographische Mauth-Charte von Baeyern". Eines der schönsten topografischen Werke des 18. Jahrhundert stellt der "Reiseatlas von Baiern" dar, den der Kartograf Adrian von Riedl zwischen 1796 und 1803 publizierte.

Hervorzuheben ist die 1810 in München publizierte Post-Karte von Baiern von Alois von Coulon, die nicht nur die Routen, sondern auch das Gelände abbildet und als eine der besten Übersichtskarten dieser Zeit gilt. Weitere Verkehrskarten, insbesondere zu den Eisenbahnlinien, runden die Sammlung ab.

Mehrteilige Werke der "Karten zu Verkehr und Reisen" in bavarikon

Die anderen Teilsammlungen zu "Karten und Pläne aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek" in bavarikon

>> Diese Sammlung ist Teil des Bestandes "Karten und Pläne aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek".