Karte der gegenwärtigen und zukünftigen Eisenbahnlinien des Königreichs Bayern

Die erste Eisenbahn Deutschlands fuhr in Bayern: Am 7. Dezember 1835 von Nürnberg nach Fürth. Bis in die 1870er Jahre hinein entstand in Bayern ein weit verzweigtes Netz von Hauptbahnen. Für die angeschlossenen Orte und Städte war die Eisenbahn eng mit wirtschaftlichem Aufschwung und Wohlstand verbunden.

Die „Karte der gegenwärtigen und zukünftigen Eisenbahnlinien“ erscheint im Verlag Mey & Widmayer in mehreren Auflagen zwischen 1873 und 1875. Sie zeigt sowohl Haupt- als auch Nebenstrecken. Unterschieden wird zwischen Linien, die bereits in Betrieb genommen wurden und projektierten Linien, deren Planung noch nicht umgesetzt wurde. Farblich hervorgehoben werden, wie auf der Karte gedruckt ist, „Eisenstrassen, welche voraussichtlich der Zukunfts-Weltverkehr in Bayern einschlagen wird“. Am unteren Rand der Karten ist jeweils eine Höhenübersicht angegeben.

Entwicklungen des Streckennetzes in diesen Jahren lassen sich auf den Karten gut nachvollziehen: Von 1872 bis 1874 wurde die Linie von München nach Buchloe und Memmingen über Lindau bis zur Grenze gebaut. 1875 folgte dann die Fertigstellung der Bahnstrecken von Ingolstadt nach Augsburg und des Abschnitts Nürnberg – Ansbach auf direktem Weg. Bis 1918 war in Bayern ein Streckennetz von 8.526 Kilometern entstanden.

>> Dieses Werk gehört zur Sammlung "Karten zu Verkehr und Reisen" der "Karten und Pläne aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek".