Riedl, Adrian von: Strom-Atlas von Bayern

Adrian von Riedl (1746-1809) war seit 1766 kurfürstlicher Landgeometer. Seine Aufgabe war die Aufnahme des bayerischen Straßennetzes. 1801 spielte Riedl als Mitbegründer des "Topographischen Bureaus" und oberster bayerischer Geometer eine herausragende Rolle. Von 1808 bis zu seinem Tod 1809 war er Direktor des "Topographischen Bureaus".

Der begeisterte Kartograf führte auch privat finanzierte Vermessungen für eine Neukartierung Bayerns durch. Er entwickelte erstmals ein Konzept zur systematischen Vermessung Bayerns. 1785 begann er mit seinen Vermessungsarbeiten. Die Umsetzung erwies sich aber als langwierig und schwierig.

Ab 1796 veröffentlichte er als Ersatz für seine gescheiterte Gesamtkarte gezeichnete Einzelaufnahmen von Straßen und Gewässern im berühmten "Reise-Atlas von Baiern", dem der "Stromatlas von Baiern" folgte. Beide wurden von ihm auf eigene Initiative herausgegeben und finanziert.

"Vierzig Jahre lang gemachte Dienste im Wasserbau, eigene Untersuchungen in diesem Fach, und dabei angestellte Beobachtungen" ermöglichten es Adrian von Riedl – so schreibt er im Vorwort seines Strom-Atlas – dieses Werk zu verfassen.

Der "Stromatlas" besteht aus einem 200-seitigen Textteil und 27 großformatigen Blättern mit Karten und Bildern. Dargestellt sind unter anderem die Loisach, die Isar, der Inn, die Amper, die Donau, der Würmsee, Walchensee, Kochelsee, Schliersee, Tegernsee, Chiemsee, Ammersee und Wörthsee sowie Brücken und Monumente an den bayerischen Flüssen.

Auch die vierblättrige "Hydrographische Karte von Bayern" im Maßstab 1:230 800, die ab 1807 separat erhältlich war, liegt in drei Teilen schon im "Strom-Atlas" vor. Bei ihr handelt es sich um die erste präzise Darstellung der bayerischen Gewässer. Der Strom-Atlas blieb wegen Riedls plötzlichem Tod 1809 unvollendet.

>> Dieses Werk gehört zur Sammlung "Karten zu Hydrologie" der "Karten und Pläne aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek".