Hanfstaengl, Franz Seraph: Marie Herzogin von Sachsen-Coburg und Gotha (1799–1860)

Nach dem Scheitern seiner ersten Ehe ging Ernst I. in der engeren Verwandtschaft auf Brautschau. 1832 heiratete er seine Nichte Marie, die hauptsächlich in Russland aufgewachsene Tochter seiner Schwester Antoinette und des Herzogs Alexander von Württemberg. Keine Frage, bei dieser Verbindung hatte Mutter Auguste die Hand im Spiel! Ihr war sehr daran gelegen, ihren Sohn Ernst glücklich mit ihrer Enkelin, ihrem „Marienkind“ zu verheiraten. Die selbstbewusste, intelligente, weitgereiste Marie erwies sich als Glücksfall. Ihren ungefähr fünfzehn Jahre jüngeren Cousins Ernst und Albert versuchte sie eine gute Mutter zu sein. Die Ironie dieser Geschichte: Die trefflichste Schilderung der Gestalt und des Wesens von Luise, der leiblichen Mutter der Prinzen, stammt aus der Feder von Marie, als sie 1819/20 das „achtzehnjährige Tantchen Louise“ auf einer Deutschlandreise in Coburg kennenlernte. Marie selbst, hier vom Lithographen Hanfstaengl in biedermeierlicher Robe elegant in Szene gesetzt, blieb kinderlos.

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