Rothbart, Georg Konrad: Neugotischer Entwurf für den Umbau des Schlosses Callenberg (Unterschloss)

Das mittelalterliche Schloss Callenberg war seit Ende des 16. Jahrhunderts im Besitz verschiedener Linien der Wettiner. Prägend war die Zeit von Herzog Johann Casimir im frühen 17. Jahrhundert, aus der die heute noch existierende Schlosskapelle stammt. Nach dem ersten neugotischen Ausbau unter Ernst I., erfolgte 1857–1882 eine groß angelegte Maßnahme unter Ernst II., die nahezu einem Neubau gleichkam. Die vorliegende Zeichnung von Georg Konrad Rothbart liefert den Entwurf für das Unterschloss der Anlage mit seinem Treppenturm. Weitgehend kommt diese schlichte Fassadengestaltung, die fünf Achsen mit einem etwas vorspringenden Altan vorsieht, auch zur Ausführung. Hingegen erhält der Turm anstelle der Zinnen eine welsche Haube als Bekrönung. Prinz Albert nahm während seiner Besuche in Coburg regen Anteil an den Arbeiten und berichtete 1858 an seine in England verbliebene Frau Queen Victoria: „Der Callenberg ist sehr schön geworden. Ernst hat ihn fast ganz neu gebaut.“

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