Michailow, Nicola: Zar Ferdinand von Bulgarien (1861–1948; Fürst von Bulgarien seit 1887, Zar 1908–1918)

Mit Zar Ferdinand I. von Bulgarien erlangte die „Expansionspolitik“ des Hauses Sachsen-Coburg ihren letzten Höhepunkt. Aus dem katholischen österreichischen Zweig der Familie stammend, war er Enkel von Maria Antonia Gabriele Koháry und Prinz Ferdinand von Sachsen-Coburg-Saalfeld, dem Begründer der Linie Coburg-Koháry. Seine Eltern waren deren zweiter Sohn August Ludwig und Clementine d’Orléans, die Tochter des letzten französischen Königs Louis Philippe. Nach militärischen Diensten wurde Ferdinand 1887 als Fürst in Bulgarien eingesetzt, 1908 griff er gar nach der Zarenkrone. Für sein Land erreichte er eine größere politische Unabhängigkeit, vor allem von der Türkei, und er führte es zu wirtschaftlicher und kultureller Blüte. Als er 1918 mit dem Ende der Monarchie abdankte, begab er sich ins Exil nach Coburg. Legendär sind Zar Ferdinands skurrile Neigungen – er liebte es Lokomotive zu fahren – und seine naturwissenschaftliche Sammelleidenschaft. Er interessierte sich hauptsächlich für Botanik, Insekten und Vögel. So verdankt das Coburger Naturkundemuseum einen Teil seiner Bestände Zar Ferdinand.

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