Baron Christian Friedrich von Stockmar (1787–1863), sitzend

Mit allen Wassern der Diplomatie gewaschen: Baron Stockmar, die „graue Eminenz“ aus Coburg, wurde der unerfahrenen Victoria als politischer Berater von ihrem zweiten Onkel, Leopold von Sachsen-Coburg-Saalfeld, zur Seite gestellt. Stockmar war bestens mit dem englischen Politsystem vertraut, da er Prinz Leopold gut zwanzig Jahre vorher während seiner Zeit in England begleitet hatte. Dort verbrachte Leopold 1816/17 eine kurze, tragische Ehe mit der im Kindbett verstorbenen früheren Thronerbin Prinzessin Charlotte Auguste. Stockmar stand zunächst als Leibarzt, dann als Sekretär und Berater in Diensten von Prinz Leopold. In der Folgezeit erwies sich Baron Stockmar als großer „Strippenzieher“: Unter anderem war er mitverantwortlich für die Wahl seines Coburger Gönners als König Leopold I. der Belgier. Außerdem vermittelte er die Eheschließung von Victoria und Albert. Den jungen Prinzen hatte Stockmar sozusagen zum „Nachfolger“ des Onkels Leopold in England erkoren. Vorher begleitete er Prinz Albert auf seiner Kavalierstour nach Italien, um ihm als Bräutigam den letzten Schliff zu geben. Auch nach der Eheschließung war der Baron für das Königspaar bis in die 1850er Jahre hinein tätig.

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