Winterhalter, Franz Xaver: Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen (Friedrich III. Kaiser des Deutschen Reiches als Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen)

Der im Sinne des Vormärz liberal denkende Prinz Albert hatte sich durch die Ehe seiner Lieblingstochter Victoria mit dem preußischen Thronerben Friedrich Wilhelm (1831–1888) eine politische Annäherung der beiden Länder erhofft. Er wünschte sich ein geeintes Deutschland unter Führung Preußens, das seine Monarchie nach britischem Vorbild einer Verfassung unterstellen sollte. In seinem Schwiegersohn fand er auch einen adäquaten Partner für seine Pläne. Doch sie sollten in einer menschlichen wie politischen Tragödie enden. Victorias Leben am preußischen Hof entwickelte sich trotz glücklicher Ehe und reichem Kindersegen zur Qual, da sie als Britin äußerst kritisch beurteilt wurde. Otto von Bismarck war ihr größter Feind. Politisch blieb das Kronprinzenpaar ohne jeglichen Einfluss kaltgestellt. Die lange Regentschaft Kaiser Wilhelms I. sollte erst dann enden, als Friedrich Wilhelm bereits selbst todkrank war. Er ging als der 99-Tage-Kaiser Friedrich III. in die deutsche Geschichte ein. Victoria nannte sich nach seinem Tod „Kaiserin Friedrich“ und zog sich auf ihren Witwensitz Schloss Friedrichshof im Taunus zurück

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