Cousins, Samuel: Victoria, Königin von Großbritannien mit ihren Kindern Victoria und Albert Eduard

Für die Öffentlichkeit galt es, die Mutterrolle perfekt zu inszenieren. Nach einer Vorlage von Edwin Landseer erschien 1844 diese Radierung von Samuel Cousins. Laut Beschriftung widmete der Verleger Henry Graves diesen Druck Prinz Albert. Die häusliche Szene zeigt Queen Victoria mit dem 1841 geborenen Thronfolger Albert Edward im Arm. Gegen die Princess Royal Victoria erhebt sie mahnend den Finger, damit das kleine Mädchen das Baby nicht wecken möge. Während sich Prinz Albert gerne um seine Kinder kümmerte, mit ihnen spielte und über deren gute Versorgung in der Kinderstube wachte, hatte Queen Victoria Schwierigkeiten zu ihren Babys und Kleinkindern eine Beziehung aufzubauen. Die neun Schwangerschaften waren ihr geradezu verhasst. Erwiesen sich die Kinder im späteren Alter als intelligent und äußerlich wohlgeraten, hatten sie Chancen von ihrer Mutter wahrgenommen zu werden. Mit „Vicky“, die in Preußen als „Kaiserin Friedrich“ in die Geschichte eingehen sollte, verband Queen Victoria eine enge Beziehung, die in Tausenden von erhaltenen Briefen ihren Niederschlag fand. Ihr Verhältnis zum Thronfolger „Bertie“ hingegen, dem künftigen Edward VII., blieb lebenslang getrübt. Als Kind hielt sie ihn „für so faul und so schwach“ und als Erwachsenen machte sie ihn wegen seiner amourösen Eskapaden verantwortlich für den frühen Tod von Prinz Albert.

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