Haghe, Louis: The State Opening of the Great Exhibition of all Nations, May, 1st. 1851

Die Welt zu Gast in London! Am 1. Mai 1851 fand die feierliche Eröffnung durch Queen Victoria und den Erzbischof von Canterbury unter dem Jubel der Bevölkerung statt. Prinz Albert hielt die Eröffnungsrede und übergab der Königin den Bericht der Ausstellungskommission. Die fünfschiffige Kathedrale aus Glas wurde von der Kritik euphorisch gefeiert. Mit ihr der „Schöpfer“ der Weltausstellung. Sei es auf dem Winterhalter-Gemälde „The First of May“ oder den posthumen Denkmälern für Prinz Albert: Der Kristallpalast wurde ihm von nun an als Attribut beigegeben. Dieser Glas-Eisen-Bau des Architekten Joseph Paxton (1803–1865) erwies sich als Meilenstein der modernen Architektur. Im Vorfeld seiner Errichtung hatten allerdings große Zweifel geherrscht, ob die Statik standhalten könnte. Die Halle erfüllte schließlich auf kongeniale Weise ihre Funktion: Sie bot eine Fläche von ca. 90.000 m² für über 17.000 Aussteller aus 28 Ländern und hielt den Ansturm von fast 7 Millionen von Besuchern aus. Wie ein überdimensionales Gewächshaus überspannt die Glas-Eisen-Konstruktion die Ausstellungsfläche mit den eingezogenen Galerien. Die Module des einheitlichen Rasters wurden vorgefertigt, sodass man nur eine Bauzeit von 17 Monaten benötigte und den Palast auch demontieren konnte. Er wurde im Stadtteil Sydenham neu errichtet und ging 1936 in Flammen auf.

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