Druckereien

Notgeldscheine wurden vor allem von regionalen oder ortsansässigen Druckereien hergestellt. Einige Druckereien übernahmen auch überregional Aufträge, unter ihnen J. P. Himmer in Augsburg, der Carl Gerber Verlag in München und die Firma Gebrüder Parcus in München.

Das Familienunternehmen J. P. Himmer in Augsburg kann auf eine lange Tradition zurückblicken. 1828 erwarb Johann Peter Himmer (1801-1867) mit Karl Kollmann die Wolffsche Buchhandlung. 1831 erfolgte die Trennung von Kollmann und der Ankauf der Matthäus Riegerschen Buchhandlung. Weitere Übernahmen von lokalen Buchhandlungen und Verlagen folgten. Zwischen 1916 und 1921 stellte das Unternehmen für zahlreiche bayerische Städte Notgeld her, die Kleingeldscheine haben eine ähnliche Gestaltung und unterscheiden sich nur durch den Aussteller. Das Familienunternehmen besteht bis heute.

Der 1877 gegründete Carl Gerber Verlag druckte verschiedene Notgeldserien, darunter für Eggenfelden, Freyung und Fürth sowie für das Reichsverkehrsministerium, Zweigstelle Bayern. Die gleich gestalteten Scheine zeigen Personifikationen der Landwirtschaft und der Industrialisierung, in der Mitte Geldscheine in geflügelter Schale als Allegorie des Handels und der Finanzen sowie eine Eisenbahn als Zeichen für Fortschritt und Mobilität.

Die Gebrüder Parcus in München druckten 1918 und 1922 Notgeld für die Generaldirektion der Bayerischen Berg-, Hütten- und Salzwerke München sowie die Bayerische Staatsbank Nürnberg. Für einige Gemeinden wie z. B. Bayreuth oder Creussen stellte das Unternehmen 1916 und 1918 Kleingeldscheine her. Im Gegensatz zu den Ausgaben von J. P. Himmer und Carl Gerber Verlag sind diese unterschiedlich gestaltet.