Stadtarchiv Rosenheim

Ein genaues Gründungsdatum ist weder für den Ort Rosenheim, noch für sein Archiv bekannt. 1328 verlieh Herzog Heinrich von Niederbayern Rosenheim das Marktrecht. Spätestens im 14. Jahrhundert kann somit ein eigenes Marktarchiv vermutet werden. Dieses Archiv blieb bis ins 19. Jahrhundert ein reines Verwaltungsarchiv. 1876, zwölf Jahre nach der Stadterhebung Rosenheims, wurde das Archiv im neuen Rathaus, dem früheren Bahnhof, untergebracht. Erster nebenamtlicher Archivar war 1900/01 der Präparandenlehrer Ludwig Eid (1865-1936).

Als 1937 der Neubau der Städtischen Gemäldegalerie fertig gestellt wurde, stand das Rückgebäude der Galerie für das Archiv zur Verfügung. Damit wurde es für die öffentliche Benutzung zugänglich. Als Archivleiter war Albert Aschl (1900-1982) tätig, der zusätzlich auch die Galerie und das Museum verwaltete. Nach seiner Pensionierung wurde kein hauptamtlicher Archivar eingestellt, sondern mit einem Kulturreferenten erstmals ein städtisches Kulturamt etabliert. 1991 erfolgte die räumliche und personelle Trennung zwischen Stadtarchiv und Kulturamt, als das Archiv als eigenständige Institution innerhalb des Kulturamts erstmals hauptamtlich mit einer Archivfachkraft besetzt wurde.

In den folgenden Jahren stieg der Bekanntheitsgrad des Stadtarchivs in der Öffentlichkeit und damit auch die Aufgaben und Besucherzahlen. Das Gebäude von 1937 wurde 1997 umfassend saniert und um den Lesesaal-Anbau erweitert. Dadurch war es möglich, eine größere Anzahl von Archivbesuchern zu betreuen und Veranstaltungen durchzuführen. Zu Publikumsmagneten entwickelten sich Ausstellungen wie „Rosenheim in den 50er Jahren“ oder „Zur Kur nach Rosenheim!“. Mit dem Pilotprojekt „Archivpädagogik“ beschritt das Stadtarchiv außerdem neue Wege, um das geschichtliche Interesse von Schülern zu fördern. Zusammen mit dem Landratsamt Rosenheim wird der jährliche Schülerwettbewerb „Heimat erleben“ durchgeführt.

Zu den Beständen des Stadtarchivs Rosenheim zählen neben Verwaltungsakten im Umfang von über 3.000 Regalmetern auch Nachlässe von Personen und Vereinen sowie umfangreiche Bild-, Plakat-, Film- und Zeitungssammlungen. Allein der Fotobestand umfasst 30.000 Positive und 350.000 Negative. Als wissenschaftliche Regionalbibliothek zählt die Bibliothek des Stadtarchivs mehr als 36.000 Bände.

Bereits im Jahr 1997 sicherte sich das Stadtarchiv die Domain www.stadtarchiv.de und präsentiert sich seitdem im Internet. Das Online-Angebot wird stetig ausgebaut und umfasst bereits rund 300.000 Datensätze. Neben Informationen zu stadtgeschichtlichen Themen ist es möglich, über die Online-Datenbank Originalquellen zu recherchieren oder digitalisierte Ausgaben der lokalen Tageszeitungen betrachten. Das Online-Angebot ergänzt die persönliche Beratung und unterstreicht das Verständnis des Stadtarchivs als Informations- und Dokumentationszentrum zur Geschichte der Stadt Rosenheim.

Sammlungen des "Stadtarchiv Rosenheim" in bavarikon

Ausstellungen unter Beteiligung des "Stadtarchiv Rosenheim" in bavarikon

Kontakt

Stadtarchiv Rosenheim
Reichenbachstraße 1a
83022 Rosenheim

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