Flugblatt des Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrates in Burglengenfeld, 14. November 1918

Burglengenfeld war eine der wenigen nennenswerten sozialistischen Hochburgen in der Oberpfalz. Die Revolution erreichte die in unmittelbarer Nachbarschaft zur Maxhütte gelegene Stadt am 10. November 1918 und führte zur Wahl eines Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrates.

Dessen Vorsitzender wurde der Maler Josef Schmid (geb. 1885, ermordet 1945 im KZ Dachau) von der USPD. Schmid betrachtete den Umsturz in Bayern als Beginn der kommenden Weltrevolution, die zu einer vollständigen Sozialisierung des bestehenden Gesellschafts- und Wirtschaftssystems führen würde. Die baldige Errichtung des sozialistischen Staates kündigte Schmid nicht ohne Genugtuung in einem an die Angehörigen des Bürgertums gerichteten Flugblatt vom 14. November 1918 zusammen mit der Bewaffnung des Proletariats an. Gleichzeitig garantierte der Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrat für die Aufrechterhaltung von Ruhe, Schutz und Ordnung zu sorgen.

Die in diesem Flugblatt getätigten Ankündigungen sollten sich nicht erfüllen: Die am 8. April 1919 für Burglengenfeld ausgerufene Räterepublik währte nur kurze Zeit; zudem schlug die zunächst friedlich verlaufene Revolution in Burglengenfeld 1919 zunehmend in Gewalt um.

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