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Revolution und Räterepubliken in Bayern 1918/19

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  1. Revolution und Räterepubliken in Bayern 1918/19
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  3. Protokoll der konstituierenden Sitzung des Volksrates für Tegernsee, 11. Dezember 1918

Protokoll der konstituierenden Sitzung des Volksrates für Tegernsee, 11. Dezember 1918

Die entscheidenden Etappen der Revolution in Bayern fanden in den Großstädten statt. Im ländlichen Raum, in dem der überwiegende Großteil der bayerischen Bevölkerung lebte, stieß die Revolution hingegen zumeist eher auf verhaltene Resonanz. Dies traf besonders auf solche Orte zu, in denen es keine nennenswerte Arbeiterschaft gab.

So kam es in der oberbayerischen Gemeinde Tegernsee erst gut einen Monat nach dem revolutionären Umschwung in Bayern überhaupt zur Bildung eines sogenannten Volksrates. Dieser wurde in einer im Bahnhotel von der Sozialdemokratischen Partei Tegernsee am 11. Dezember 1918 einberufenen Versammlung gewählt und bestand gemäß den Richtlinien des Bayerischen Gesamtministeriums aus neun Mitgliedern. Von diesen vertraten fünf die Arbeiter sowie jeweils einer das Kleingewerbe, die Bauern, die Bürger und die geistigen Arbeiter.

Anders als in den großen Städten suchten die sozialdemokratischen Arbeiterräte das Bürgertum miteinzubeziehen, weswegen sich das Gremium auch nicht als "Arbeiterrat", sondern als "Volksrat" bezeichnete. Dass der Volksrat keine größeren Machtambitionen in Tegernsee oder radikal-revolutionäre Bestrebungen hatte, davon zeugen auch die im Sitzungsprotokoll festgehaltenen übrigen drei Tagesordnungspunkte. Während sich der größte Einzelpunkt 3 mit der Verhängung eines Tanzverbots befasst, werden bei Nr. 4 vor allem pragmatische Fragen der Lebensmittelversorgung behandelt. Die Initiative für eine Volks- und Schutzwehr, die in Tegernsee aufgestellt werden soll, ging nicht vom Volksrat, sondern von der Gemeindeverwaltung aus. Der Volksrat beanspruchte gegenüber dieser nicht etwa Befehlsgewalt, sondern beschränkte sich ausschließlich auf sein Vorschlags- und Auskunftsrecht.

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