Einnahme Münchens durch Reichswehr- und Freikorpseinheiten, Anfang Mai 1919
Für den 2. Mai hatten die Regierungstruppen die Erstürmung Münchens vorgesehen. Nach den Morden im Luitpoldgymnasium am 30. April drangen allerdings bereits vorher Truppen in die Stadt ein. Die übrigen Reichswehr- und Freikorpseinheiten folgten ihnen zum geplanten Datum. Gegen die militärische Übermacht von etwa 15.000 gut ausgerüsteten Soldaten hatte die "Rote Armee" mit ihren etwa 2.000 unter Waffen stehenden Männern keine Chance. Die Regierungstruppen gingen mit unerbittlicher Härte vor und konnten die meisten Stadtviertel schnell einnehmen. Nur an einigen wenigen Stellen, z.B. am Hauptbahnhof oder am Karlsplatz (Stachus), hatte die "Rote Armee" gut besetzte Posten und konnte sich eine gewisse Zeit zur Wehr setzen. In Giesing und Haidhausen schossen Rotarmisten aus Fenstern, wogegen die "Weißen Truppen" Artillerie und Granatwerfer einsetzten. Schon am 2. Mai befand sich München in der Hand der Regierungstruppen, vereinzelt wurde noch bis zum 8. Mai gekämpft.
In den ersten Mai-Tagen veröffentlichte der Aktionsausschuss der Münchner SPD ein Flugblatt, in dem er dafür warb, der Regierung Hoffmann beim nötigen Neuaufbau zu vertrauen. Insbesondere die sozialistisch orientierten Arbeiter sollten mit der Verlautbarung überzeugt werden. Die Regierung der "Rätediktatoren" wurde verurteilt und klargestellt, dass Ministerpräsident Hoffmann kein Gegenrevolutionär, sondern "ein radikaler Vorkämpfer der sozialistischen Bewegung" sei. Die Arbeiter sollen dabei helfen, die Ordnung wiederherzustellen. Um "noch mehr Wirrwarr, noch mehr Verwüstung" zu vermeiden, sollten sie dafür sorgen, dass nur mehr Soldaten und "Volkswachleute" Waffen trügen.