Archiv der St. Katharinenspitalstiftung

Das Archiv des St. Katharinenspitals zeichnet sich durch seine ungebrochene Kontinuität und hohe Überlieferungsdichte aus. Mit 5000 Urkunden, 4500 Bänden und Tausenden von Akten und Plänen reichen dessen Bestände bis in das 12. Jahrhundert zurück und bilden einen wesentlichen Bestandteil des schriftlichen Kulturerbes von Regensburg. Insbesondere die im 14. Jahrhundert einsetzenden Rechnungsserien erlauben detaillierte Einblicke in die damalige Kultur und das Wirtschafts- und Sozialgefüge. Mit der Registratur von Johann Maria Warschitz (gest. 1533) verwahrt das Spitalarchiv zudem einen der ältesten Diplomatennachlässe in Deutschland.

Die Spitalstiftung ging zu Beginn des 13.Jahrhunderts aus der Fusion des Domspitals mit dem Brückenspital hervor. Der damalige Bischof und Stadtherr, Konrad IV. (Bischof 1204-1226), beteiligte die Bürger von Regensburg an der Spitalverwaltung und kennzeichnete es dezidiert als "hospitale civium". Damit fand der Begriff "Bürgerspital" erstmals Eingang in den deutschsprachigen Raum. Mit einer Aufnahmekapazität von bis zu 400 Personen wurde es innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer der größten Hospitalanlagen in Mitteleuropa.

Das Archiv war in feuersicheren Gewölben hinter schweren Eisentüren untergebracht und überstand so die Brandkatastrophen der Jahre 1633 und 1809. Als der oberste bayerische Archivar, Franz Joseph von Samet (1758-1828), das Spitalarchiv am 2. Oktober 1812 besuchte, stellte er begeistert fest: Wider alle Vermuthung entdekte sich darinn ein wahrer Schaz von Dokumenten, die dem Regensburg ischen Kronikenschreiber unbekannt geblieben sind, weil die aufgestellte Administration aus zweyerley Religions-Verwandten bestanden hat, die wahrscheinlich aus religiöser Eifersucht jedem die nähere Einsicht derselben zu hindern gesucht haben.

Mit der Gründung der Universität Regensburg wuchs das wissenschaftliche Interesse an dem überregional bedeutsamen Archivbestand. Darauf reagierte die Spitalstiftung und baute das Archiv 2014 aus. Das neue Archivgebäude an der Steinernen Brücke verfügt über einen Lesesaal sowie einen Seminar- und Ausstellungsraum. In der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit besteht eine enge Kooperation mit Schulen, Vereinen und Verbänden. Führungsangebote, Ausstellungen, Tagungen, Publikationen und Paläographiekurse runden das Profil des Spitalarchivs ab.

Sammlungen des Archivs der St. Katharinenspitalstiftung in bavarikon

Kontakt

Archiv der St. Katharinenspitalstiftung Regensburg
Am Brückenfuß 1-3
93059 Regensburg

Telefon: +49 (0)941/83006-187
Fax: +49 (0)941/84368
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