Kunstdenkmäler von Bayern
Die "Kunstdenkmäler von Bayern" sind das erste Denkmalinventar, das Bayern vollständig erfasste. Die 147 Bände entstanden in zwei Reihen zwischen 1895 und 1975. Herausgeber waren das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege und dessen Vorläufer. Zahlreiche Fotografien und Pläne, die im Rahmen der Arbeiten entstanden waren, blieben unveröffentlicht. Sie bilden den Grundstock der Fotosammlung des Landesamts für Denkmalpflege.
Im Juni 1887 war die Inventarisierung der Kunstdenkmäler Bayerns vom Königlich Bayerischen Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten angeordnet worden. Mit dem Ziel, ein "Quellenwerk nach der gegenständlichen, nicht nach der urkundlich litterarischen Seite hin" zu schaffen, traten also Aufmaßzeichnungen, Pläne und Fotografien eigenständig neben das traditionell herangezogene schriftliche Quellenmaterial.
Organisatorisch war das großangelegte Inventarisationsprojekt beim Generalkonservatorium der Kunstdenkmale und Alterthümer Bayerns angesiedelt, das bis 1908 unter einem Dach und einer gemeinsamen Leitung mit dem Bayerischen Nationalmuseum arbeitete. Im genannten Jahr wurde das Generalkonservatorium behördlich selbstständig, die Umbenennung in "Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege" erfolgte neun Jahre später, 1917.
In unzähligen Bereisungen und meist vieltägigen Aufenthalten gewannen die Bearbeiter das Material und erarbeiteten die Fotolisten sowie die Aufträge zu den Plänen und Aufmaßen, die teils von externen Kräften, nicht selten aber von den Beamten des Generalkonservatoriums selbst aufgenommen und angefertigt worden sind. Zwischen 1895 und 1972 entstanden 112 Bände der so genannten alten Reihe, zu den acht Bezirken Bayern (bis 1942 erschienen auch neun Bände zur Pfalz).
Die Arbeit an den Inventaren kam nach einem kurzlebigen, massiven Anschub im Jahr 1935 mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges hauptsächlich aus personellen Gründen zum Erliegen. Und nach dem Krieg forcierte man neben der Bearbeitung dieser vertiefenden "Großinventare" die so genannten Kurzinventare, mit denen die bislang unbearbeiteten Stadt und Kreise abgedeckt werden sollten. Von diesen "schneller" erarbeiteten Inventaren entstanden zwischen 1958 und 1975 35 Ausgaben.
"Das visuelle Gedächtnis Bayerns" - Die Fotosammlung des Landesamtes für Denkmalpflege
Bei den Fotokampagnen entstanden mehr Aufnahmen als zum Druck gelangen konnten. Die anderen aussagekräftigen und qualitätvollen Fotografien wurden ebenfalls ins Bildarchiv des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege eingearbeitet und sind bis heute verzeichnet greifbar. Ebenso haben sich die Aufmaßzeichnungen, Grundrisse und Pläne im Planarchiv der Denkmalbehörde erhalten. Die erste große Bildersammlung, die im Rahmen der Inventarisation entstand, bildet den Kernbestand des Bildarchivs im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, das bis heute lückenlos weiter gepflegt wird und dem die Verantwortlichen mit hoher konservatorischer Verantwortung als dem "visuellen Gedächtnis Bayerns" begegnen.
>> Die Sammlung ist ein Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek und des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung.