Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch

Der Sprachwissenschaftler und Bibliothekar Johann Andreas Schmeller (1785-1852) war einer der wichtigsten Mundartforscher des 19. Jahrhunderts. Schmeller begann 1816 mit der Arbeit an seinem "Bayerischen Wörterbuch". Die ersten beiden Teile erschienen 1827 (Band 1, Band 2), der dritte und vierte erst 1837 (Band 3, Band 4), nachdem Schmeller 1829 Custos an der Münchner Hofbibliothek, der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek, geworden war. Die zweite Auflage des Wörterbuchs, die 1872 und 1877 Georg Karl Frommann (1814-1887) herausgab, ist bis heute ein Standardwerk geblieben. Der mit dem "Bayerischen Wörterbuch" von Schmeller neu geschaffene Typus des historischen großlandschaftlichen Dialektwörterbuchs fand zahlreiche Nachfolger.

Konzipiert war Schmellers Werk als Mundartwörterbuch des gesamten damaligen Königreichs Bayern. Allerdings enthält das "Bayerische Wörterbuch" nur wenige fränkische Nachweise und fast keine schwäbischen, so dass das Bairische dominiert. Dokumentiert ist nicht nur die zu Schmellers Zeit gesprochene Mundart. Vielmehr bezog Schmeller auch die schriftliche Überlieferung, vor allem die Handschriften der Hofbibliothek, mit ein. Die Erläuterungen zu den einzelnen Einträgen enthalten ferner eine Fülle von kulturgeschichtlich und volkskundlich relevanten Informationen.

Die Gliederung von Schmellers Wörterbuch, die sich nicht an der herkömmlichen alphabetischen Sortierung orientiert, ist anfangs verwirrend. Empfehlenswert ist es daher, zunächst den entsprechenden Einführungstext zu konsultieren. Erleichtert wird die Benutzung durch das von Georg Karl Frommann bearbeitete alphabetische Gesamtregister im Band II.

>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek.