Julius Grosse

Julius Grosse (1828-1902), Sohn eines Militärgeistlichen, brach die Schule ab, ließ sich zum Feldmesser ausbilden, holte sein Abitur nach und studierte ab 1849 Rechtswissenschaften in Halle an der Saale. Erste literarische Arbeiten, darunter das an William Shakespeares (1564-1616) Königsdramen orientierte Trauerspiel "Cola di Rienzi" (1851), und finanzielle Unabhängigkeit führten dazu, dass er nach fünf Semestern sein Jurastudium aufgab und 1852 nach München zog, um an der dortigen Akademie seiner ursprünglichen Neigung gemäß ein Kunststudium aufzunehmen. Schließlich wechselte er gänzlich zur Literatur.

Enge Kontakte mit Paul Heyse (1830-1914) und Emanuel Geibel (1815-1884) beförderten nicht nur sein epigonales Poesie-Verhältnis, das sich am Kunstland Italien ausrichtete, sondern ließen ihn den "Krokodilen" beitreten (Vereinsname: 'Ichneumon'), dessen Protokoll- und Rechnungsführer er auch wurde. Seit 1855 war Grosse zudem Redakteur und Kunstkritiker bei verschiedenen Zeitungen (u.a. der Neuen Münchener Zeitung und der Bayerischen Zeitung), seit 1869 wirkte er als Generalsekretär der Deutschen Schillerstiftung in Dresden und Weimar. 1885 bezog er wieder festen Wohnsitz in München, wurde als großherzoglicher Hofrat geehrt und verstarb 1902 am Gardasee.

Zu seinem literarischen Schaffen zählen vor allem Gedichte, Dramen, Erzählungen, Romane; historische, psychologische und kriminalistische Stoffe dominieren. Am erfolgreichsten war Grosse in seinen Versepen, Novellen und Zeitromanen, z.B. "Der Wasunger Not. Ein tragikomisches Heldenlied" (1872), "Offene Wunden. Novellen" (1873), "Der getreue Eckart. Roman" (2 Bde., 1885). Für die Geschichte der "Krokodile" ist vor allem seine Autobiografie "Ursachen und Wirkungen" (1896) bedeutsam, weil sie Aufschluss über die wichtigen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens seiner Zeit gibt.

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Julius Grosse: Das Gericht im Urwald

Julius Grosse (1828-1902) Nachlass: Das Gericht im Urwald - BSB Grosseana Suppl. A.I.1.13

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Historisches Drama in 5 Aufzügen

Nachlass von Julius Waldemar Grosse (1828-1902) – BSB Grosseana / 1. Julius Grosse (1828-1902) Nachlass: Kaiser Heinrich VI. Historisches Drama in 5 Aufzügen - BSB Grosseana 1

Julius Grosse: Album für Freunde. I. Teil 1847

Julius Grosse (1828-1902) Nachlass: Album für Freunde. I. Teil 1847 - BSB Grosseana Suppl. A.II.1.1

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Julius Grosse (1828-1902) Nachlass: Album für Freunde. II. Teil 1848 - BSB Grosseana Suppl. A.II.1.2

Julius Grosse: Felsblumen und Epheuranken. Band 1

Julius Grosse (1828-1902) Nachlass: Felsblumen und Epheuranken. Band 1 - BSB Grosseana Suppl. A.II.1.4

Julius Grosse: Felsblumen und Epheuranken. Band 2

Julius Grosse (1828-1902) Nachlass: Felsblumen und Epheuranken. Band 2 - BSB Grosseana Suppl. A.II.1.5

Julius Grosse: An die Dichter

Julius Grosse (1828-1902) Nachlass: An die Dichter - BSB Grosseana Suppl. A.II.1.23

Julius Grosse: Auswahl der Gedichte aus den Jahren 1847-1851 mit Einlage von zwei frühen Gedichten

Julius Grosse (1828-1902) Nachlass: Auswahl der Gedichte aus den Jahren 1847-1851 mit Einlage von zwei frühen Gedichten - BSB Grosseana Suppl. A.II.2

Julius Grosse: Fotos

Julius Grosse (1828-1902) Nachlass: Fotos - BSB Grosseana Suppl. D.III.2