Oskar Horn

Einem Studium der Philosophie und Geschichte in München schloss Oskar Horn (1841-1908) eine Promotion in Philosophie an. Im Anschluss war er als Journalist und Schriftsteller tätig. Während seine literarischen Bemühungen jedoch von vergleichsweise wenig Erfolg geprägt waren, gelang es Horn im journalistischen Milieu besser Fuß zu fassen. 1864 war Horn Redaktionsmitglied der Allgemeinen Zeitung, vier Jahre später gründete er das Süddeutsche Sonntagsblatt in Regensburg. Während des Deutschen Krieges von 1866 bekleidete er den Rang eines Kavallerieoffiziers. 1869 wurde er Redakteur der Süddeutschen Presse, 1872 schließlich Chefredakteur der Norddeutschen Zeitung. Seit 1874 als Redakteur in Gera, später in Aschaffenburg tätig, lebte Oskar Horn von 1883 bis 1890 in Worms, danach in Lohr am Main. Um die Jahrhundertwende siedelte er nach Berlin über, wo er in der Silvesternacht 1907/08 verstarb.

Wie viele andere seiner Zeitgenossen gehörte Horn den "Krokodilen" an. Dadurch, dass Horn bei dem Dichterverein längere Zeit das Amt eines Schriftführers, Bücherwarts und Kassenführers bekleidet hatte, haben sich in seinem Nachlass ein Protokoll-, ein Rechnungsbuch sowie diverse Schriftstücke aus diesem Kontext erhalten.

Zu seinen eigenen Schriften gehören u.a. das Festspiel zur Heimkehr deutscher Truppen aus dem Deutsch-Französischen Krieg "Im Siegesheimzug" (1871), die vier Novellen "Jugendliebe" (1872), die Münchener Künstlergeschichte "Herr Alexander Jürgensen" (1873), die Tragödienübersetzung aus dem Englischen "Chastelard" (1873) sowie die drei bayerischen Geschichten "Aus zwei Feldzügen" (1875). Sein Werk "Überraschungen" von 1872 ist ein Lustspiel in einem Akt nach einer Erzählung seines "Krokodil"-Kollegen Melchior Meyr (1810-1871).

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