Lori, Johann Georg von: Ausgewählte Werke

Der Staatsrechtler, Politiker und Historiker Johann Georg von Lori (1723-1787) war einer der führenden aufgeklärten Reformer in Kurbayern unter Kurfürst Max III. Joseph (reg. 1745-1777). Nach seinen Studien in Dillingen, Würzburg und Ingolstadt trat er 1749 eine Professur für Rechtsgeschichte und Kriminalrecht an der Universität Ingolstadt an. 1752 wechselte er in den bayerischen Staatsdienst nach München, wo er als Hofrat im Münz- und Bergkollegium tätig war.

Auf Initiative Loris entstand 1758/59 die Bayerische Akademie der Wissenschaften. Ab 1761 rückte Lori in den zentralen Führungszirkel der bayerischen Politik auf, wo er mit diplomatischen Aufgaben ebenso betraut war, wie mit Fragen der Kirchenpolitik. Nachdem er 1764 die Leitung des kurfürstlichen Archivs übertragen bekam, wurde Lori nobilitiert und zum Geheimen Rat und Referendar für auswärtige Angelegenheiten ernannt. Bei der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde Lori mit der Leitung der Aufhebung der bayerischen Niederlassungen des Ordens betraut. Damit erhielt er gleichzeitig auch Einfluss auf die bayerische Schul- und Bildungspolitik und erhielt die Stelle als Direktor der ehemaligen Jesuitenuniversität Ingolstadt.

Als einer der wichtigsten Vertreter der "Patrioten", die sich nach dem Aussterben der bayerischen Wittelsbacher 1777 gegen die Tauschprojekte Kurfürst Karl Theodors (reg. 1777-1799) und Kaiser Josephs II. (reg. 1765-1790) wendeten, fiel er unter dem neuen Herrscher in Ungnade und wurde 1778 aller Ämter enthoben und nach Neuburg a.d. Donau verbannt.

Hauptwerke Johann Georg von Loris

Von Lori stammen mehrere bedeutende Quellensammlungen, die zum Teil bis heute unentbehrlich sind. Sie entstanden im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit im Münz- und Bergkollegium, als Archivar und als Kirchenpolitiker. Seine bayerische Geschichte ("Chronologischer Auszug der Geschichte von Baiern") schrieb er erst in der Zeit seiner Verbannung. Eine Reihe seiner Werke gelangten entweder nicht zur Vollendung oder blieben ungedruckt.

>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek.