Preysing, Johann Maximilian Emanuel von: Tagebücher

Johann Maximilian Emanuel von Preysing-Hohenaschau (1687-1764), Staatsbeamter und Minister, war zeitweilig mächtigster Beamter in Bayern und gehört zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der bayerischen Politik des 18. Jahrhunderts. Seine Kalendernotizen gewähren Einblick in das Alltagsleben des Münchner Hofs in der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Zur Biografie Preysings

Preysing entstammte einer alten bayerischen Adelsfamilie. 1726 wurde er als enger Vertrauter des Kurfürsten und späteren Kaisers Karl Albrecht (reg. 1726-1745 in Bayern) Konferenzminister und Oberststallmeister. 1738 erhielt er das Amt des Oberstkämmerers. Unter Kurfürst Max III. Joseph (reg. 1745-1777) wurde Preysing 1745 Oberhofmeister und 1748 Direktor des Geheimen Rats. Preysing besaß einen entscheidenden Einfluss auf die bayerische Außenpolitik und das Finanzwesen des Kurfürstentums.

Die Taschenkalender

Aus Preysings Nachlass haben sich 38 Taschenkalender erhalten, die sich heute im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek befinden (Signatur: Cgm 5456). Dabei handelt es sich um Ausgaben des im 18. Jahrhundert in Bayern gebräuchlichen "Schreib-Calender auf ein besondere Form und Weiß allen Obrigkeiten, Kauff- und Handels-Leuthen, auch männiglich zum täglichen Nutz also eingericht", der in München durch den Kurfürstlichen Hofbuchdrucker und -händler Heinrich Theodor von Cölln (später durch Franz Joseph Thuille) verlegt wurde und neben dem Kalendarium viele regionalspezifische Informationen enthielt.

Die ca. 20 x 15 cm großen Bände hat Preysing in den Jahren 1717 bis 1763 mit persönlichen Notizen und Termineinträgen gefüllt. Sie dokumentieren, mit einigen Lücken, mehr als 40 Jahre des Lebens und Schaffens Preysings.

>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek.