Fechtbücher und kriegstechnische Traktate aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek

Fechtbücher entstanden vor allem im 15. und 16. Jahrhundert. Die Handschriften und Drucke aus dem deutschsprachigen Raum zeigen in Text und vor allem Bild den Umgang mit den verschiedenen (Nahkampf-)Waffen des Spätmittelalters, sowie die Kunst des Ringens. Sie vermitteln Prinzipien und Taktiken, Stellungen, Garden, Hiebe und komplexe Technikfolgen und sind oft prachtvoll gestaltet.

So zeigt das dem Pfalzgrafen und Kurfürsten Ludwig V. von der Pfalz (reg. 1508-1544) gewidmete Fechtbuch (Cgm 1507) neben dem Kampf mit dem Langschwert und Ringtechniken auch den geharnischten Kampf zu Pferde und den Umgang mit dem Schild. Auch das Fechtbuch Thalhofers von 1467 (Cod.icon. 394 a) enthält hierzu eine umfangreiche Bilderfolge.

Fechtbücher gehören zur strategischen und kriegstechnischen Literatur. Auch hier hat der Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek Besonderes zu bieten. bavarikon präsentiert die um 1550 entstandene griechische Handschrift Athenaeus Mechanicus (Cod.graec. 195), deren Text viele kolorierte Zeichnungen beigefügt sind, sowie den Druck De re militari des Vegetius (Res/4 A.lat.c. 50), der 194 Darstellungen mittelalterlicher Kriegsgeräte enthält. In diesem Zusammenhang ist unbedingt auch das Zeugbuch König Maximilians I. (reg. 1486-1519, Kaiser ab 1508), entstanden in Innsbruck um 1502 (Cod.icon. 222), zu erwähnen. Auch der reich illustrierte Bellicorum instrumentorum liber des Johannes de Fontana (Cod.icon. 242) veranschaulicht eindrucksvoll die Bedeutung, welche diese Thematik in Spätmittelalter und Frühneuzeit einnahm.

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