Moderne Kalender bieten eine Übersicht der Tage, Wochen und Monate eines Jahres. Der Name leitet sich von dem lateinischen Begriff Calendarium ab, was Schuldbuch bedeutet. Dabei handelte es sich ursprünglich um ein Verzeichnis der Kalenden, d.h. des jeweils ersten Tages der antiken Monate, an denen sowohl Darlehen ausgezahlt als auch Darlehensrückführungen und Zinsforderungen fällig wurden. Im europäischen Mittelalter finden sich Kalender oftmals als Bestandteile liturgischer Handschriften – etwa Psaltern oder Stundenbüchern -, in denen dann auch die wichtigsten Heiligenfeste mit eingetragen wurden. Aus dem Vorhandensein lokaler Heiliger lassen sich oftmals Aussagen zum Entstehungsort bzw. zur Entstehungsregion (i.d.R. Diözesen) einer Handschrift ableiten. Neben reinen kalendarischen Tabellen finden sich darin regelmäßig auch Tierkreis- und Monatsbilder. Prominente Beispiele unter den in bavarikon präsentierten Spitzenstücken sind etwa das mit schönen Kalenderteilen ausgestattete flämische Stundenbuch (Clm 28345) und der monastische Psalter des Leonhard Beck (Clm 4301) oder auch der Kalender mit Praktika auf die Jahre 1368–1405 (Cgm 32).
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