Windberger Psalter

Bei den "Windberger Psalmen" handelt es sich um ein wohl 1174 im Prämonstratenserkloster Windberg bei Straubing niedergeschriebenes und dort auch verfasstes lateinisch-deutsches Übersetzungswerk. Es enthält neben den Psalmen, den Cantica und dem Tedeum noch katechetische Texte, die Glaubensdinge lehren, und eine Reihe Gebete sowie ein Kalendarium mit Zusatzbemerkungen.

Wie bei Psalterübersetzungen im 12. Jahrhundert üblich wurde die deutsche Übersetzung fortlaufend Wort für Wort zwischen die Zeilen geschrieben, zum Teil mit mehreren Übersetzungsvorschlägen (Interlinearversion). Die Handschrift ist gut erhalten und zeigt wenig Gebrauchsspuren auf. Die Schreibarbeit wurde von zwei einander sehr ähnlichen Händen geteilt. Das Werk gehört in den Kreis der Millstätter, Trierer und Wolfenbütteler Psalmen, die im Einzelnen erhebliche Abweichungen in der Bearbeitung des gemeinsamen Archetypus darstellen. Der "Windberger Psalter" markiert eine wichtige Station auf dem Weg der Psalmenverdeutschung von der Zeit Karls des Großen bis hin zu Luther.

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