Margareta Ebner, Offenbarungen

Margareta Ebner (1291-1351), Dominikanerin im Kloster Maria Medingen bei Dillingen, zählt zu den bedeutenden Vertreterinnen der deutschen Frauenmystik des 14. Jahrhunderts. 1312 erkrankte sie schwer und war zeitlebens krank und bettlägerig. Mit dem Mystiker Heinrich von Nördlingen (um 1310-1387), den sie 1332 kennenlernte, verband sie eine tiefe Seelenfreundschaft und lange Korrespondenz, die erste erhaltene deutschsprachige Briefsammlung.

Kontakte hatte Margareta Ebner auch zu Johannes Tauler (gestorben 1361, Cgm 260) und zur nicht mit ihr verwandten dominikanischen Mystikerin Christine Ebner (1277-1356) aus Engelthal.

Heinrich von Nördlingen veranlasste Margareta Ebner ab 1344 ihre mystischen Visionen in ihren Offenbarungen niederzuschreiben. Kennzeichnend sind darin die tiefe Christusfrömmigkeit mit Weihnachts-, Braut- und Passionsvorstellungen. Die vorliegende Handschrift aus dem Franziskanerinnenkloster Maria Medingen (1353) bietet die älteste Überlieferungsquelle. Der barocke Einband entstand vermutlich um 1715.

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