Konrad Celtis, Quatuor libri Amorum

Die Sammlung von Liebeselegien des fränkischen Humanisten und lorbeergekrönten Dichters Konrad Celtis (1459-1508) ist die einzige seiner großen Dichtungen, die zu Lebzeiten gedruckt wurde. Das Kaiser Maximilian I. (1459-1519) gewidmete lyrische Hauptwerk entstand aufgrund von Celtis' Erlebnissen während seiner Deutschland-Wanderungen (1487-1497).

Die 1502 fertiggestellten "Amores" umfassen vier Bücher mit insgesamt 57 Gedichten, vorwiegend im elegischen Distichon. Sie sind in den vier Teilen des Reiches angesiedelt und zeichnen Celtis' Reise von Krakau über Regensburg und Mainz bis nach Lübeck nach, wo er jeweils seinen Geliebten begegnete. Vorbild für die lyrische Form sind die Liebeselegien von Ovid, Properz, Tibull und Catull. In den "Amores" stehen literarische Bezüge, aber auch die nationale Darstellung und poetische Selbstdarstellung Celtis' im Vordergrund.

Den Gedichten sind elf Holzschnitte beigegeben. Acht davon stammen aus dem Kreis um Michael Wolgemut und drei von Dürer. Während das Widmungsbild die Herrschernähe symbolisiert, der Philosophia-Holzschnitt die Darstellung der Philosophie als Königin der Wissenschaften, bilden die Regionenholzschnitte mit ihren Szenen, Lokalitäten, Protagonisten u.a. die erzählte Welt der "Amores" ab.

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