Stubenberger Liederbuch

Mit mehr als 800 Liedern, über 100 Gebeten, Texten anderer Genres, Farbbildern, kunstvollen Initialen und Zeichnungen ist das "Stubenberger Liederbuch" die größte Sammlung ihrer Art im Bayern des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Sie besteht aus dem "Gesängerbuch" (Cgm 7340) und dem "Zeitenbuch" (Cgm 7341). Gesammelt und geschrieben wurden diese ab 1796 von dem Lumpensammler Phillipp Lenglachner (1769-1823), der in der Nähe von Stubenberg in Thal (heute Schachenthal) lebte.

Das "Gesängerbuch" enthält 385 Lieder geistlichen Inhalts (Kirchenjahr, Christus, Maria, Engel, Heilige, Tote, Heilige Messe u.a.). Daneben finden sich weltliche Liebes- und Naturlieder, Lieder über Sitten und Gebräuche sowie über die Napoleonischen Kriege. Im "Zeitenbuch", benannt nach den Festen des katholischen Kirchenjahres, sind auf 446 Seiten jeweils abwechselnd 106 Gebete und 100 Lieder verzeichnet. Einige, wie die Hirtenlieder der Weihnachtszeit, sind in Mundart, die meisten jedoch in Hochsprache gehalten. Die Texte überliefern zum Teil sehr alte Weihnachtslieder sowie Oster- und Pfingstrufe aus dem 12. Jahrhundert. Auffallend sind die 19 Illustrationen in Wasserfarben mit Szenen aus dem Leben und der Passion Christi, Motiven des Marienlebens, heilsgeschichtlichen Themen und Heiligen.

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Geistliches Zeitten Buch worin die Schönsten gebether Sambt den gesänggern.

BSB Cgm 7341