Schätze der Hofbibliothek Aschaffenburg

Einige Exemplare des kleinen, aber bedeutsamen Aschaffenburger Handschriften- und Inkunabelbestands werden mit dieser Auswahl in bavarikon präsentiert. Darunter befinden sich 33 Cimelien in 35 Bänden aus der Hofbibliothek Aschaffenburg, die im Schloß Johannisburg untergebracht ist.

Der Bestand der Hofbibliothek Aschaffenburg geht zum Teil auf die Mainzer Dombibliothek und auf die Privatsammlung des Mainzer Erzbischofs und Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal (1774-1802) zurück. Dazu gehören besondere Stücke wie das Fuldaer Festtagslektionar (letztes Drittel des 10. Jh.), das Mainzer Evangeliar (Mitte des 13. Jh.), die Missale Hallense (frühes 16. Jh.) und eine Gutenberg-Bibel (ca. 1452). Die insgesamt 58 Handschriften stammen teilweise von berühmten Künstlerschulen (Fulda, Mainz, Nürnberg, Florenz, usw.), einige davon waren ursprünglich im Privatbesitz des Erzbischofs von Magdeburg und Mainz Kardinal Albrecht von Brandenburg (1490-1545). Unter den insgesamt 162 Inkunabeln befinden sich 52 Mainzer Drucke, von denen zwei Johannes Gutenberg (1394/99-1468) und 36 den Druckern Johann Fust (um 1400-1466) und Peter Schöffer (1435-1503) zugeordnet werden konnten.

Im Jahr 1794 wurden die wertvollen Mainzer Bestände vor der anrückenden französischen Revolutionsarmee endgültig ins Aschaffenburger Schloß Johannisburg verbracht. Nach wechselnden Besitzverhältnissen in den Jahren 1803 und 1810 wurde die Bibliothek 1814 dem Königreich Bayern eingegliedert und war bereits 1818 öffentlich zugänglich.

>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Hofbibliothek Aschaffenburg.