Schätze der Studienbibliothek Dillingen

Die hier präsentierten Schätze der Studienbibliothek Dillingen aus vier Jahrhunderten stehen für die Geschichte und die vielfältige Beständestruktur dieser Einrichtung. Ihre Wurzeln liegen in der Büchersammlung der 1549 im Zuge der Gegenreformation gegründeten Universität Dillingen - ab 1563 erste Jesuitenuniversität auf deutschem Boden. In Dillingen, der zweiten Residenz der Augsburger Bischöfe, waren zudem seit jeher bischöfliche Büchersammlungen untergebracht. Im Verlauf der Säkularisation und nach längeren Wirren wurde 1804 die Bischöfliche Hofbibliothek endgültig von Augsburg nach Dillingen verbracht. Hofbibliothek und Jesuitenbibliothek (Universitätsbibliothek) wurden bei der Neuaufstellung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zusammengeführt und umfassen rund zwei Drittel (20.000 Bände) des Altbestandes. Ebenfalls als Folge der Säkularisation gelangten mehrere nordschwäbische Klosterbibliotheken nach Dillingen. Bereits bei der Auswahl vor Ort sowie durch Dublettenverkäufe Mitte des 19. Jahrhunderts wurden diese Sammlungen zum Teil erheblich dezimiert. Heute besitzt die Studienbibliothek rund 173.000 Bände und 173 laufende Zeitschriften.

Die Reihe der Glanzstücke beginnt chronologisch mit 17 Holzschnitten von Hans Burgkmair (1473-1531), die alle Cäsarenköpfe darstellen. Burgkmair fertigte sie als Teil eines größeren, unvollendeten Projekts im Auftrag des berühmten Augsburger Humanisten Konrad Peutinger (1465-1547). Mit der Weltkarte des Diogo Ribeiro (gest. 1533) und dem "Lafreri-Atlas“ (1538/1566) sind zwei höchst bedeutende Kartenwerke in der Präsentation enthalten. Aus dem 17. Jahrhundert stammen ein Sammelband mit Einblattdrucken der Universität Dillingen, Porträts der beiden Universitäts-Gründer, ein Werk mit Darstellungen der verschiedensten Schiffstypen und das Theaterstück "Otho redivivus“ von Georg Stengel (1585-1651), verfasst zu Ehren der "Heimkehr“ der Gebeine des Augsburger Kardinals Otto Truchsess von Waldburg (reg. 1543-1573) aus Rom. Beim jüngsten "Highlight“ handelt es sich um eine 1753 entstandene Daktyliothek, eine Sammlung von etwa 1.000 Abdrücken vorwiegend antiker Gemmen.

Weitere Sammlungen der Studienbibliothek Dillingen zum Thema in bavarikon

>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Studienbibliothek Dillingen.