Amtsbücher und Protokolle aus dem Stiftsarchiv Aschaffenburg

Im historischen Archiv des früheren Aschaffenburger Kollegiatstifts St. Peter und Alexander befinden sich neben ca. 4.000 Urkunden auch mehrere Tausend Akten und sogenannte „Amtsbücher“. Diese Bücher, aber auch Protokolle und Handschriften mit Urkundenabschriften dienten den Kanonikern des Stiftes als Hilfsmittel für die Verwaltung, aber auch für das geistliche Leben und das Totengedenken. Die Sammlung der Amtsbücher und Protokolle umfasst 70 Exemplare; darunter findet sich eine nahezu komplette Serie der Protokolle des Stiftskapitels, in denen ab dem Jahr 1530 wichtige Entscheidungen und Beratungen der Kanoniker eingetragen sind.

Daneben finden sich in der Sammlung auch wesentlich ältere Handschriften, unter anderem das älteste Nekrolog (Totenbuch) des Stiftsarchivs sowie Urkundenabschriften, die bis in das Frühe Mittelalter zurückreichen. Die Sammlung war bisher, wie der komplette Aktenbestand, nur unzureichend erschlossen und für interessierte Nutzer*innen nur schwer zugänglich. Namensgeber der Sammlung ist, ähnlich wie bei der Sammlung der Urkunden, das Kollegiatstift St. Peter und Alexander, das Mitte des 10. Jahrhunderts in Aschaffenburg gegründet wurde und bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts bestand.

Die klosterähnliche Gemeinschaft von Weltpriestern verfügte über zahlreiche und überregional verstreute Güter, Einkünfte und Rechte. Der Schwerpunkt lag im Mainviereck, jedoch reichte der Einfluss zeitweise von der Tauber bis zur Eder und nach Thüringen. Das gesamte Stiftsarchiv ist seit dem Jahr 1939 als staatliche Dauerleihgabe im Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg in Verwahrung.

>> Diese Sammlung ist ein Bestand des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg.