Nachlass Georg Scherer (1828-1909) - G. Schereriana

Georg Scherer (1828-1909) war ein deutscher Schriftsteller, Philologe sowie Sammler und Herausgeber von Kinderbüchern, Volksliedern und Rätseln.

Geboren 1828 in Dennenlohe verließ Georg Scherer schon früh seine Heimat im heutigen Mittelfranken, um in München Philosophie und Philologie zu studieren. Nach dem Studienabschluss verlegte er seinen Lebensmittelpunkt 1854 nach Stuttgart, wo er als Erzieher im Haus des Verlegers Cotta arbeitete. Als die Ausbildung seines Schülers ­­ – ein Neffe des Barons Cotta – abgeschlossen war und dieser das (Eltern-)Haus verließ, wurde auch Scherer aus den Diensten der Familie entlassen. Scherer übersiedelte daraufhin nach Tübingen und erlangte an der dortigen Universität die Doktorwürde. 1864 habilitierte er sich an der Technischen Hochschule in Stuttgart in den Fächern Literatur- und Kunstgeschichte. In den darauffolgenden Jahren unternahm Scherer Forschungsreisen innerhalb Europas, bis er schließlich zum Professor und Bibliothekar an die Königliche-Kunstschule Stuttgart berufen wurde. 1881 verabschiedete er sich vom akademischen Lehrbetrieb und kehrte nach München zurück. Fortan widmete er sich seinem schriftstellerischen Werk und publizierte weiterhin Sammelschriften. Georg Scherer verstarb 1909 im oberbayerischen Eglfing.

Die Bedeutung Scherers liegt vor allem in der Erforschung und Aufzeichnung des deutschen Volksliedes. Er sammelte und publizierte zudem Kinderbücher, für deren Illustrationen er namhafte Künstler seiner Zeit verpflichten konnte. Zu seinen bekanntesten Publikationen gehören: "Alte und neue Kinderlieder, Fabeln, Sprüche und Räthsel" (1849), "Deutsche Volkslieder" (1851), "Deutscher Dichterwald. Lyrische Anthologie" (1851), "Jungbrunnen. Die schönsten deutschen Volkslieder" (1875) und das "Illustrierte deutsche Kinderbuch" (1863).

Im Nachlass befinden sich Dichtungen, Vorträge und Aufsätze zur Literatur, Material zur Editionstätigkeit, Material zu Eduard Mörike, Briefe an Georg Scherer sowie Gedichte von Richard von Schaukal.

Der Bestand ist vollständig erschlossen.

>> Dieser Nachlass gehört zu der Sammlung "Nachlässe" aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek.