Spitzenstücke aus der Schatzkammer der Münchner Residenz

Die weltberühmte Schatzkammer der Münchner Residenz umfasst über 1.200 Einzelstücke von Juwelen und Goldschmiedearbeiten, sowie herausragende Email-, Kristall- und Elfenbeinkunstwerke. Sie ist das Ergebnis einer jahrhundertelangen Sammeltätigkeit der bayerischen Herrscher, denn Herzog Albrecht V. (reg. 1550-1579) bestimmte bereits 1565 in einer testamentarischen Verfügung, dass besonders kostbare "erb- und haus clainoder" zu einem unveräußerlichen Schatzfonds vereinigt werden sollten.

Diese Stiftung des ersten großen Kunstsammlers des Hauses Wittelsbach erweiterten sein Sohn, Herzog Wilhelm V. (reg. 1579-1598) und sein Enkel, Kurfürst Maximilian I. (reg. 1598-1651); die nachfolgenden bayerischen Kurfürsten bis Max III. Joseph (reg. 1745-1777) führten sie weiter. Unter Kurfürst Karl Theodor (reg. 1777-1799) wurde die Sammlung im späten 18. Jahrhundert durch Überführung des "Pfälzer Schatzes" nach München nochmals erheblich vergrößert.

Im frühen 19. Jahrhundert fanden weitere Spitzenstücke wie die Kroninsignien des neu geschaffenen Königreichs Bayern und eine Reihe hervorragender mittelalterlicher Kunstwerke aus säkularisiertem Dom- und Klosterbesitz Eingang in die Sammlung.

Neben der Schatzkammer bestand seit dem frühen 17. Jahrhundert in der Münchner Residenz eine Sammlung von liturgischen Gegenständen und Reliquiaren (kostbare Behälter zur Aufbewahrung von Reliquien), die insbesondere Wilhelm V. und Maximilian I. für die Hofkirchen und die Reiche Kapelle der Residenz erworben hatten. Auch diese Sammlungen sakraler Kunstwerke wurden in der Zeit der Säkularisation durch mittelalterliche Goldschmiedearbeiten aus vormaligem Kirchenbesitz ergänzt. Einzelne Kunstwerke dieser Bestände wurden 1958 in die Schatzkammer überführt.

>> Diese Sammlung in der Obhut der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen steht zum überwiegenden Teil im Eigentum des Wittelsbacher Ausgleichsfonds bzw. der Wittelsbacher Landesstiftung für Kunst und Wissenschaft.