Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg | Literaturhaus Oberpfalz

Das Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg | Literaturhaus Oberpfalz wurde 1977 von Literaturwissenschaftler und Lyriker Walter Höllerer (1922-2003) gegründet und ist ein Treffpunkt für Autoren und Leser, für Wissenschaftler und Literaturinteressierte aus allen Bereichen. Als Literaturhaus bietet es über das ganze Jahr Veranstaltungen zu aktuellen Büchern und literarischen Themen. Große Aufmerksamkeit erfahren die Literaturszenen in den Ländern Mittel-, Ost und Südosteuropas, deren Autoren regelmäßig zu Gast sind. Als Archiv für moderne Literatur seit 1945 steht das Haus Forschenden, Studenten, Journalisten, aber auch Lehrern und Schülern zur Nutzung offen. Das integrierte Literaturmuseum eröffnet den Blick auf literarische Entwicklungen seit 1945 und zeigt regelmäßig Sonderausstellungen zu Literatur und Kunst.

Der Gründungsbestand des Literaturarchivs ist die Redaktionskorrespondenz der von Walter Höllerer und Hans Bender herausgegebenen Zeitschrift "Akzente" aus den Jahren 1954-1970. Hier finden sich insgesamt über 35.000 Briefe von und an Autoren, die in dieser Zeit in den "Akzenten" veröffentlicht haben, darunter Paul Celan, Thomas Mann, Günter Grass, Elias Canetti, Ingeborg Bachmann und viele andere.

Seit 1977 befindet sich außerdem die maschinenschriftliche Erstfassung von Günter Grass' Roman "Die Blechtrommel" mitsamt der Korrespondenz aus seiner Pariser Zeit (1956-1959) im Archivbestand. 1991 gab Walter Höllerer seinen Vorlass nach Sulzbach-Rosenberg, der Einzelkorrespondenzen mit Autoren, Manuskripte und Typoskripte, Vorarbeiten und Materialsammlungen zu eigenen wissenschaftlichen und literarischen Arbeiten und Vorträgen sowie zu herausgegebenen Anthologien umfasst. Zur Sammlung gehören auch Typoskripte, Druckfahnen und Korrekturbögen abgedruckter Beiträge, in- und ausländische Literaturzeitschriften vor allem der fünfziger und sechziger Jahre, Erstausgaben, Pressemappen und Fotos.

Der literarische und wissenschaftliche Nachlass des 2003 verstorbenen Walter Höllerer befindet sich seit 2005 ebenfalls im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg. Der mehr als 250 Aktenordner, 300 Mappen und 825 Audiocassetten umfassende Bestand wurde mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erschlossen und im Kalliope-Portal der Staatsbibliothek Berlin katalogisiert.

Über die Höllerer-Schenkungen hinaus besitzt das Sulzbach-Rosenberger Literaturarchiv eine Sammlung mit Einzelmanuskripten deutschsprachiger und einiger osteuropäischer Gegenwartsautoren, Schenkungen aus dem Bereich der Mundartliteratur und Literatur der Egerländer sowie ein umfangreiches Pressearchiv. Seit 2008 ist der Nachlass des Autors, Spielekritikers, Zeichners und Verlegers Eugen Oker (1919-2006) in Sulzbach-Rosenberg. Im Jahr 2015 übernahm das Literaturarchiv den Nachlass von Franz-Joachim Behnisch (1920-1983). Zu den weiteren Autorinnen und Autoren, die mit Sammlungen vertreten sind, gehören Harald Braun, Eckhard Henscheid, Felix Hörburger, Tanja Kinkel, Ruth Rehmann und Bernhard Setzwein. Seit 2016 beherbergt das Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg als Depositum das Archiv des 1963 von Walter Höllerer gegründeten Literarischen Colloquiums Berlin.

Sammlungen des Literaturarchivs Sulzbach-Rosenberg | Literaturhauses Oberpfalz in bavarikon

Kontakt

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Literaturhaus Oberpfalz
Rosenberger Straße 9
92237 Sulzbach-Rosenberg

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