Papiergeld Spaniens

Das Königreich Spanien bestand mit einer Unterbrechung bis zum Jahr 1931. Im Jahr 1873 war die Erste Spanische Republik errichtet worden, die aber schon 23 Monate später wieder abgeschafft wurde. Die Zweite Spanische Republik wurde im Jahr 1931 begründet. Sie endete 1936 mit dem Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieg, dem 1939 die Diktatur Francisco Francos (1892-1975) folgte. Nach dem Tod Francos im Jahr 1975 wurde in Spanien eine parlamentarische Monarchie errichtet.

Die Papiergeldgeschichte Spaniens beginnt in der Zeit des Königreichs. Der spanische König Karl III. (reg. 1759-1788) wies die Emission von Schatzscheinen an. Sie sollten den Krieg gegen Großbritannien finanzieren. Die Schatzscheine wurden von allen Staatskassen zur Zahlung akzeptiert. In einem königlichen Dekret von 1780 wurde zudem bestimmt, dass diese auch vom Handel angenommen werden mussten.

Die Ausgabe der staatlichen Schatzscheine führte auf Umwegen zur Gründung einer spanischen Zentralbank. Zunächst brauchte es eine Bank für die Einlösung des Staatspapiergeldes. So wurde 1782 die "Banco Nacional de San Carlos" gegründet, die selbst auch Banknoten emittierte. Sie wurde 1829 aufgelöst und in eine neue Bank, die "Banco Español de San Fernando", überführt. Diese fungierte nun als Notenbank und emittierte Banknoten. Die Schaffung eines zweiten Institutes, der "Banco de Isabell II.", im Jahr 1844 führte zu einer Konkurrenzsituation, so dass 1847 beide Banken fusionierten. Im Jahr 1856 erfolgte die Umbenennung in "Banco de España", sie ist bis heute die zentrale Notenbank Spaniens.

Neben dem "Banco de España" gab es zunächst weitere Banken, die das Recht zur Notenausgabe hatten. Per Dekret erhielt die "Banco de España" im Jahr 1874 das alleinige Notenrecht, die regionalen Notenbanken wurden auf ihr verschmolzen. Schon einige Jahre zuvor, 1868, war der Peseta als neue Währung bestimmt worden. Vorher waren der Reales und der Escudo die Währungseinheit in Spanien.

Die politischen Umbrüche der Zwischenkriegszeit zeigen sich auch in der Papiergeldgeschichte. Nach Ausrufung der Republik kamen provisorische Scheine in den Umlauf, auf denen das Porträt des Königs Alfons XIII. (reg. 1886-1931) überstempelt wurde. Die bisher üblichen Porträts spanischer Monarchen wurden in der Folgezeit gänzlich als Motive auf Banknoten abgeschafft. In der Zeit des Bürgerkrieges stand auf den Banknoten statt Madrid die Stadt Burgos als ausgebender Ort, in der General Francisco Franco seine Basis hatte.

>> Dieser Bestand ist ein Teil der Sammlung "Papiergeld Europas" der Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung.