Die früheste Papiergeldausgabe erfolgte noch vor Gründung des Kaiserreiches Österreich. Im Jahr 1705 wurde die Wiener Stadtbanco gegründet. Sie sollte helfen die Staatsschulden zu tilgen. Der Siebenjährige Krieg gegen Preußen (1756-1763) erforderte hohe finanzielle Aufwendungen. Daher gab die Wiener Stadtbanco auf Anweisung des Finanzministers "Bancozettel" aus. Da die Staatsschulden in den folgenden Jahrzehnten immer mehr anstiegen, folgten weitere Emissionen in viel zu hohen Mengen. Der Wert der Scheine sank kontinuierlich und viele Bürger verloren große Teile ihres Vermögens. Im Jahr 1811 erreichte die Inflation ihren Höhepunkt. Mehrere Versuche, das Geldwesen zu stabilisieren, scheiterten.
Erst mit Gründung der Privilegirten Österreichischen Nationalbank 1816 konnte eine Stabilisierung erreicht werden. Die als Aktiengesellschaft konzipierte Bank hatte das alleinige Monopol zur Banknotenausgabe im Kaisertum Österreich. Das Notenprivileg wurde nur zeitweise vom Staat unterbrochen. Die Revolution 1848/49 in Österreich sowie der Krieg gegen Sardinien 1848 erforderten hohe Finanzmittel. Der Reichstag in Wien beschloss daher die Ausgabe von Staatspapiergeld, den "Cassa-Anweisungen". Allerdings misstraute die Bevölkerung diesen Geldscheinen, so dass sie kaum in Umlauf kamen. Zur Finanzierung der Kriegskosten gegen Preußen und Italien emittierte der Staat 1866 erneut Papiergeld. Eine weitere Staatspapiergeldausgabe erfolgte durch das Hauptmünzamt im Jahr 1860, um einen Kleingeldmangel zu beheben.
Im sogenannten "Ausgleich" von 1867 wurden die nun selbständigen Staaten Österreich und Ungarn durch einen gemeinsamen Monarchen sowie ein gemeinsames Finanz-, Außen- und Kriegsministerium verbunden. Die gemeinsame Währung blieb bestehen und die Österreichische Nationalbank wurde 1878 in die Österreichisch-ungarische Bank mit Filialen in Wien und Budapest umgewandelt. Ab 1880 emittierte die Bank ihre erste Serie mit einer Seite in deutscher und einer Seite in ungarischer Sprache. Die tschechischen, italienischen und polnischen Gebiete Österreich-Ungarns wurden hingegen nicht berücksichtigt. Aus Protest versah die Bevölkerung die Banknoten mit Aufschriften in ihrer jeweiligen Landessprache. Erst auf den nächsten Serien wurde der jeweilige Wert in acht weiteren Sprachen der Monarchie angeführt.
Im November 1918 zerfiel die Monarchie Österreich-Ungarn. In der Nachkriegszeit zirkulierten weiterhin die Banknoten der Österreichisch-ungarischen Bank, da ein sofortiger Austausch nicht möglich gewesen wäre. Die Geldentwertung nahm stetig zu und erreichte schließlich 1922 ihren Höhenpunkt. Um wieder zu einer stabilen Währung zu kommen, wurde die Österreichische Nationalbank gegründet. Sie nahm ab 1923 die Tätigkeit auf und führte eine neue Währung, den Schilling, ein.
>> Dieser Bestand ist ein Teil der Sammlung "Papiergeld Europas" der Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung.