Papiergeld Luxemburgs

Das Großherzogtum Luxemburg war bis 1890 in Personalunion mit dem Königreich der Niederlande verbunden. Nach der Auflösung der Personalunion wurde es ein unabhängiger Staat.

Die ersten Papiergeldausgaben erfolgten in der Zeit des Staatsverbandes mit den Niederlanden. Der Statthalter von Luxemburg, Prinz Heinrich von Oranien-Nassau (1820-1879), gab in den 1850er Jahren Forschungen zur Bank von Weimar in Auftrag. Die Weimarische Bank wurde 1853 gegründet. Sie sollte Handel, Gewerbe und Landwirtschaft durch Kredite unterstützen und den Geldumlauf durch die Ausgabe von Banknoten fördern. Diese Notenbank sollte als Vorbild für die Gründung einer luxemburgischen Notenbank dienen. Schließlich erfolgte im Jahr 1856 die Gründung der Internationalen Bank in Luxemburg. Sie erhielt mit Gründung das Recht zur Notenausgabe und sollte das noch vor allem agrarisch geprägte Luxemburg beim Aufbau der Industrie unterstützen. Eine erste Emission erfolgte noch im Gründungsjahr in den Währungen Francs und Taler. Eine weitere Ausgabe in Gulden wurde nicht mehr ausgegeben. Alle weiteren Emissionen erfolgten in der Währung Francs. Bis 1919 wurde aber noch der Gegenwert in Mark auf den Banknoten angegeben, da Luxemburg bis dato Mitglied des Deutschen Zollvereins war. Die Internationale Bank von Luxemburg besteht bis heute, allerdings gibt sie seit 1981 keine Banknoten mehr aus.

Eine weitere Notenbank wurde 1873 auf Beschluss des Parlaments gegründet, die Großherzoglich Luxemburgische Nationalbank. Sie ging allerdings nur wenige Jahre später in Konkurs und die emittierten Banknoten wurden wieder eingezogen. Nur wenige Exemplare sind erhalten geblieben und damit sehr selten.

Der Staat gab erstmals 1914 Papiergeld in Form von Kassenscheinen aus. Auch diese Scheine zeigen den Gegenwert in Mark bis zum Austritt aus dem Deutschen Zollverein. Die Staatsscheine gewannen nach dem Ersten Weltkrieg immer mehr Bedeutung als Zahlungsmittel. Schließlich gab die Internationale Bank von Luxemburg nur noch die Wertstufe zu 100 Francs aus, während der Staat die übrigen Werte emittierte. Als deutsche Truppen Luxemburg im Jahr 1940 besetzten, flohen die Großherzogin Charlotte von Luxemburg (1896-1985) und die Regierung nach London. Als Zahlungsmittel kursierten die deutschen Banknoten, die Reichsmark-Scheine. Gleichzeitig stellten Druckereien in England und den USA eine neue Serie her, die nach der Befreiung 1944 in den Umlauf kam.

>> Dieser Bestand ist ein Teil der Sammlung "Papiergeld Europas" der Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung.