Die wechselvolle Geschichte der Slowakei spiegelt sich in den Papiergeldausgaben wider. Von 1867 bis 1918 war die Slowakei ein Teil Österreich-Ungarns. So wurde das Geldwesen in dieser Zeit durch die Banknoten der Österreichisch-ungarischen Bank bestimmt.
Nach der Gründung der Tschechoslowakei im Jahr 1918 wurden die Banknoten der Österreichisch-ungarischen Bank mit Klebemarken versehen. Für das Geldwesen war zunächst das Finanzministerium zuständig. Nach Einführung der neuen Währung, der Tschechoslowakischen Krone erfolgte der Umtausch gegen neue Staatsnoten. Mit der Gestaltung der neuen Serie wurde Alfons Mucha (1860-1939) beauftragt, einer der bedeutendsten Künstler des Landes und Begründer der "Art nouveau Bewegung" in Frankreich. Er kombinierte traditionelle Motive mit der modernen Gestaltung des Jugendstils. Damit schuf er eine nationale Identität mit Symbolen für den jungen Staat. Neben den Banknoten gestaltete Alfons Mucha auch Briefmarken, Dokumente und Polizeiuniformen für die Tschechoslowakei.
Im Jahr 1927 wurden Pläne zur Gründung einer Nationalbank verwirklicht. Die Nationalbank der Tschechoslowakei erhielt nun das Recht zur Emission von Banknoten, zunächst befristet auf 15 Jahre. Für die ersten Ausgaben wurden noch die Vorlagen der bisherigen Geldscheine genutzt, lediglich der Bankname wurde neu hinzugefügt. Später folgten dann neu gestaltete Banknoten.
Nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch Deutschland wurden 1939 das Protektorat Böhmen und Mähren und die Slowakei als eigenständiger Staat errichtet. In beiden Teilen zirkulierten jeweils eigene Geldscheinausgaben. In der Slowakei wurden zunächst die Noten der Tschechoslowakei mit einem Aufdruck versehen. Die neue Währungseinheit lautete nun "Slowakische Krone". Eine neue Ausgabe wurde vom Finanzministerium und der Slowakischen Nationalbank herausgegeben.
Mit der Befreiung 1945 wurde die Teilung wieder rückgängig gemacht. In der Tschechoslowakei wurden zunächst Geldscheine durch den Staat emittiert, die auf 1944 datiert sind. Als weitere Zahlungsmittel kamen Banknoten der Slowakei mit Klebemarken in Umlauf. Schließlich folgte eine erste neue eigene Notenausgabe, hergestellt in England. Zusätzlich zu den staatlichen Ausgaben zirkulierten wieder Banknoten der Nationalbank der Tschechoslowakei.
Hinweis: Die Ausgaben der Österreichisch-ungarischen Bank werden in dieser Teilsammlung nicht eigens gezeigt, sind aber in der Teilsammlung Österreich zu sehen.
>> Dieser Bestand ist ein Teil der Sammlung "Papiergeld Europas" der Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung.