Nachlass Adalbert Stifter (1805-1868) - Cgm 7386, 7387 und Cgm 8065-8073

Der österreichische Dichter und Schriftsteller Adalbert Stifter gilt als der wohl bedeutendste Dichter des Biedermeier und Meister der Naturbeschreibung (Der Hochwald, 1841; Der Nachsommer, 1857; Witiko, 1865). Im südböhmischen Oberplan geboren, erhält Stifter seine Ausbildung im Benediktinerstift Kremsmünster. Anschließend studiert er in Wien u.a. Jura und Geschichte und arbeitet als Hauslehrer. Zu seinen Schülern zählt auch der Sohn des österreichischen Staatskanzlers, Richard von Metternich. Ab 1840 veröffentlicht er Erzählungen. 1848 zieht Stifter nach Linz, wo er 1850 zum Landesschulinspektor ernannt wird. Seine schulischen Reformideen werden jedoch nicht umgesetzt. Er verstirbt 1868 in Linz. Ob er mit einem Rasiermesser Selbstmord begangen hat, konnte nicht völlig aufgeklärt werden.

Seine bis heute bekannteste Erzählung "Bergkristall" wurde 1853 in der Sammlung "Bunte Steine" veröffentlicht. In der Vorrede zu den "Bunten Steinen" wehrt sich Stifter u.a. gegen seine Kritiker, die ihm vorwerfen, nur das Kleine und Unbedeutende zu achten, und erläutert seine Ansichten zum "sanften Gesetz".

Die Bayerische Staatsbibliothek besitzt nicht nur nahezu alle Erstausgaben, sondern auch die meisten handschriftlichen Quellen zu Adalbert Stifter. Mit Unterstützung des Freistaats Bayern konnten 1964 vierzehn eigenhändige Manuskripte Stifters aus der Sammlung Salman Schocken erworben werden. Darunter befinden sich die Druckvorlagen für die beiden Bände der "Bunten Steine" sowie zwei Konvolute mit Arbeitsnotizen zu den Erzählungen.

Der Nachlass besteht aus 17 Bänden. Darin enthalten sind u.a. Manuskripte der Erzählungen: Das alte Siegel, Brigitta, Der Hagestolz, Der Waldsteig, Zwei Schwestern, Der beschriebene Tännling, Bunte Steine, Der Nachsommer, Fragmente von Erzählungen („abgelegte Blätter“), Albumblätter und Erinnerungsstücke.

Der Nachlass wird unter den Signaturen Cgm 7386 – 7387, 7387 a, 8065 – 8073 verwahrt (vgl. auch Ringseisiana 1,8, 8.1, 8a, 22. VII, A, 4,6).

>> Dieser Nachlass gehört zur Sammlung "Nachlässe" der Bayerischen Staatsbibliothek.

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