Münzen und Medaillen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation in der Frühen Neuzeit bis 1803

Die vielfältigste Münzprägung im frühneuzeitlichen Europa vollzog sich innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Bis zu ca. 1500 sowohl weltliche als auch geistliche Stände, Städte bis hin zu Münzvereinen als Zusammenschluss mehrerer Münzstände prägten ihr eigenes Geld. Das Recht Münzen zu prägen besaß einen hohen Stellenwert. So prägten viele Kleinstfürstentümer Münzen eher aus Prestigegründen denn aus ökonomischer Notwendigkeit, trugen so aber zusätzlich zu einer schier unüberschaubaren Vielzahl an Münztypen bei. Dieser numismatische Partikularismus führte bei den Zeitgenossen nicht selten zu Unsicherheiten über den Wert des ihnen dargebotenen Geldes. Dies betraf vor allem das oftmals in geringhaltiger Silberlegierung ausgeprägte Kleingeld und weniger die hohen Nominale wie Goldgulden, Dukaten, Taler und Guldentaler. Abhilfe sollten hier die Reichsmünzordnungen, wie etwa von 1524, 1551, 1559 und 1566, schaffen. Diese blieben aber ohne nachhaltigen Erfolg, was die fortwährenden Währungskrisen des Alten Reiches zeigen sollten. Mit am schlimmsten traf es die Bevölkerung durch die Geldentwertung im Zuge der (ersten) ‚Kipper- und Wipperinflation‘ (1618−1622/23) zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Der Taler als die stabilste Silbermünze des Alten Reiches wurde oftmals lediglich zu Repräsentationszwecken geprägt. Die hohe Nachfrage des Ancien Régime nach repräsentativen Schaustücken deckte darüber hinaus eine nicht minder vielfältige Medaillenproduktion ab. Aufgrund ihres Umfangs innerhalb des Sammlungsbestandes der Staatlichen Münzsammlung München werden die bayerischen Gepräge gesondert aufgeführt.

Die Teilsammlungen zu "Münzen und Medaillen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation in der Frühen Neuzeit bis 1803" in bavarikon

>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Staatlichen Münzsammlung München.