Das Wissenschaftszentrum St. Emmeram in Regensburg

Regensburg kann in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als eine Stadt der Wissenschaften charakterisiert werden. Die Donaustadt erlebte in diesen Jahrzehnten eine "einzigartige wissenschaftliche Hochblüte" (Andreas Kraus). Insbesondere das Benediktinerstift St. Emmeram galt als ein Hort der Wissenschaften, ein Musterbeispiel eines Konvents der katholischen Aufklärung in Oberdeutschland.

Das Reichsstift St. Emmeram wurde vor allem von Fürstabt Frobenius Forster (reg. 1762-1791) zu einem Wissenschaftszentrun ausgebaut. Aus St. Emmeram gingen einige bedeutende Forscher und Wissenschaftler hervor, u.a. der Historiker und Archivar Roman Zirngibl (1740-1816), der Historiker und Bibliothekar Koloman Sanftl (1752-1809) und der Naturforscher Placidus Heinrich (1758-1825)

Nach der endgültigen Auflösung des Stiftes 1810/12 wurden die Bestände verstreut. Das gilt sowohl für die Klosterbibliothek, als auch für die privaten Unterlagen der Konventualen. Diese finden sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek München, im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München, in der Staatlichen Bibliothek Regensburg, im Benediktinerkloster Metten sowie in der Archäologischen Staatssammlung (Nachlass Bernhard Stark). Weitere relevante Bestände finden sich im Bischöflichen Zentralarchiv Regensburg sowie im Historischen Verein für Oberpfalz und Regensburg. Diese Zersplitterung erschwert die Forschung zu diesem bedeutenden Kloster erheblich.

Die Bestände wurden in bavarikon teilweise zusammengeführt. Aus der Staatlichen Bibliothek Regensburg finden sich in dieser Sammlung Manuskripte zu St. Emmeram wie Aufzeichnungen und Chroniken, Abschriften von Urkunden, Verzeichnisse und Korrespondenzen u.a. von Frobenius Forster, Roman Zirngibl und Johann Baptist Kraus.

Aus der Archäologischen Staatssammlung kommt als Depositum des Historischen Vereins für Oberbayern der Nachlass des Benediktiners Bernhard Stark (1767-1839). Stark trat 1788 in das Reichsstift St. Emmeram ein und gilt als Pionier der Altertumsforschung. Sein Nachlass enthält u.a. Zusammenstellungen zu römischen Altertümern, Inschriften, Antiquitäten etc. in und um Regensburg, die er ab 1810 im Auftrag der königlich-bayerischen Regierung anfertigte.

Die St. Emmeram betreffenden Archivalien aus dem Archiv des Benediktinerklosters Metten bestehen u. a. aus drei Emmeramer Prioratstagebüchern von 1768-1797.

Die Teilsammlungen zum "Wissenschaftszentrum St. Emmeram in Regensburg um 1800"in bavarikon

>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Staatlichen Bibliothek Regensburg, der Archäologischen Staatssammlung München und der Benediktinerabtei Metten.