Nachlass Bernhard Stark (1767-1839)

Bernhard Stark (1767-1839) war ein Benediktinermönch und bayerischer Altertumsforscher. In Höchststadt an der Aisch als Matthäus Anton geboren, studierte Stark in Ingolstadt zunächst Philosophie, Geschichte und Naturwissenschaften, bevor er im Jahre 1788 in das benediktinische Reichstift St. Emmeram in Regensburg eintrat und 1792 zum Priester geweiht wurde. Unter dem Einfluss des Benediktiners Coelestin Steiglehner (1738–1819) entwickelte er ein großes Interesse an der sich zu dieser Zeit entstehenden Fachdisziplin der Archäologie/Altertumsforschung. Im Jahr 1807 begann er mit ersten großflächigen Ausgrabungen im Gräberfeld des römischen Legionärslagers von Regensburg.

Im Zuge der Säkularisierung und dem Übergang der Stadt bzw. des Fürstentums Regensburg in den königlich-bayerischen Herrschaftsbereich erhielt Stark von der Staatsregierung die Aufgabe, sämtliche römische und deutsche Altertümer des Fürstentums zu erfassen. Er entwickelte daraus die erste museale Präsentation heimischer Antiquitäten im Königreich.

Im Jahr 1811 wurde er zum Konservator der Archäologischen Sammlungen des bayerischen Staates ernannt, die durch die Bayerische Akademie der Wissenschaften verwaltet wurde. Als sein bedeutendster Fund kann der Nachweis der Nekropole des antiken luvavum und die teilweise Aufdeckung des größten römischen Pavillons nördlich der Alpen im Raum Salzburg bezeichnet werde.

Auseinandersetzungen mit dem einflussreichen Friedrich von Thiersch 1784–1860 führten wohl dazu, dass ihm König Max I. Joseph im Jahr 1825 die Aufsicht über das Antiquarium entzog.

Stark setzte seine archäologischen und historischen Forschungen im Privaten fort, bis er im Jahre 1839 der Cholera zum Opfer fiel.

Neben den bedeutenden Ausgrabungen sind insbesondere Starks Bemühungen um die Entwicklung einer wissenschaftlichen Methodik in der Archäologie und der lateinischen Epigraphik hervorzuheben.

>> Diese Sammlung ist ein Teil der Sammlung "Das Wissenschaftszentrum St. Emmeram in Regensburg um 1800" der Staatlichen Bibliothek Regensburg, der Archäologischen Staatssammlung München und der Benediktinerabtei Metten.