Museum Oberschönenfeld

Die rund 800 Jahre alte Abtei der Zisterzienserinnen Oberschönenfeld bildet das Zentrum einer einzigartigen Kulturlandschaft. Die weitläufige Klosteranlage wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts neu errichtet und beherbergt in drei früheren Ökonomiegebäuden das Museum Oberschönenfeld.

Das Museum wird vom Bezirk Schwaben mit Unterstützung des Landkreises Augsburg getragen und ist der ländlichen Alltagskultur des bayerischen Schwabens gewidmet. Es dient als Schwerpunktmuseum für die gesamte Region und gleichzeitig als Heimatmuseum für den Landkreis Augsburg. Seine 2018 neu gestaltete Dauerausstellung wurde 2019 mit dem Bayerischen Museumspreis der Versicherungskammer Bayern Kulturstiftung ausgezeichnet. Einzigartige Objekte und exemplarische Biografien von Menschen, Unternehmen und Objekten führen die Vielfalt und den Facettenreichtum des Lebens in Schwaben zwischen etwa 1800 und der Gegenwart vor Augen. Themen sind die Geschichte der Abtei Oberschönenfeld, Landleben zwischen Tradition und Wandel, Arbeitswelten, Freizeitvergnügen, Lebenswege, Krisenzeiten und Heimatbilder. In Hörstationen und Zitaten kommen die Menschen selbst zu Wort, welche die Objekte benutzt haben, bevor sie ins Museum kamen. Mitmach-Stationen laden zum spielerischen Vertiefen und Erleben ein. Das Besucherzentrum bietet als Auftakt einen Überblick zu Oberschönenfeld, der umliegenden Landschaft und zu Bayerisch-Schwaben an.

1984 als Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönenfeld teileröffnet, präsentierte das junge Museum didaktisch gereihte landwirtschaftliche Geräte und Maschinen im früheren Schafstall der Abtei unter dem Titel "Von der Handarbeit zur Maschine". Damit schloss es thematisch an die erste museale Nutzung vor Ort an: Der "Heimatverein für den Landkreis Augsburg" hatte 1976 ein kleines strohgedecktes Wohnstallhaus aus dem benachbarten Döpshofen an den Rand der Klosteranlage transferiert, um es vor dem geplanten Abriss zu bewahren. Der Verein trug über die Ausstattung des Gebäudes hinaus eine umfangreiche Sammlung an ländlichem Hausrat sowie bäuerlichen Geräten und Maschinen zusammen und füllte damit rasch die seit 1972 funktionslosen Stallungen und Scheunen von Oberschönenfeld. Diese Objekte bilden den Grundstock der Sammlung. Darüber hinaus gelangten in der Gründungsphase des Museums Ausstattungen gängiger Landhandwerke, Trachtenteile und Objekte zu "Volkskunst" und "Volksfrömmigkeit" in die Sammlung, um sie als Zeugnisse einer vergangenen dörflichen Lebenswelt aus der Zeit vor der Industrialisierung für Bayerisch-Schwaben zu erhalten. Erheblichen Zuwachs erfuhr der Bestand in den folgenden Jahren durch die Übernahme umfangreicher Ausstattungen, z. B. eines bäuerlichen Anwesens aus Neuburg a. d. Kammel, von einer Kleinbäuerin aus Bobingen, einer Malerwerkstatt aus Langenhaslach sowie Teile mehrerer Schusterwerkstätten. Daneben entstanden kleinere Sammlungen zur Industriekultur und zur Geschichte Schwabens über die vielen Zeugnisse aus dem Alltag der nichtbäuerlichen dörflichen und der (klein-)städtischen Bevölkerung hinaus. Von außergewöhnlichem Wert sind dabei Objekte, deren Nutzung und Bedeutung auf Grund gezielt erhobener Informationen wie Fotos, Interviews und persönlicher Dokumente nachvollziehbar sind: Sie eröffnen vielfältige Zugänge zur Alltagsgeschichte Schwabens und bieten vielen Menschen – auch über Schwaben hinaus – Anknüpfungspunkte an die eigene Vergangenheit.

Seit der Gründung des Museums werden auch Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken und Skulpturen schwäbischer Künstlerinnen und Künstler der letzten 100 Jahre gesammelt, speziell solcher, die mit dem Kunstpreis des Bezirks Schwaben ausgezeichnet wurden. Das größte Konvolut bilden Arbeiten von Hanns Weidner (1906-1981) als Vertreter der Kunst des Expressiven Realismus und der Verschollenen Generation. In wechselnden Ausstellungen präsentiert die Schwäbische Galerie regionale zeitgenössische Kunst.

Sammlungen des "Museum Oberschönenfeld" in bavarikon

Kontakt

Museum Oberschönenfeld
Oberschönenfeld 4
86459 Gessertshausen

Telefon: +49 (0)8238/30 01-0
Telefax: +49 (0) 82 38/ 30 01-10
E-Mail: mos@bezirk-schwaben.de