Nachlass von Richard und Cosima Wagner

Geschichte der Sammlung

Nach dem Tode Richard Wagners 1883 und seiner zweiten Frau Cosima 1930 blieb deren Nachlass im Besitz der Familie. Erst zu Zeiten der Schwiegertochter Winifred Wagner (1897-1980) wurde der schon von ihrem Ehemann Siegfried Wagner (1869-1930) favorisierte Gedanke einer Stiftung wieder aufgegriffen und mit der Gründung der Richard-Wagner-Stiftung Bayreuth im Jahre 1973 schließlich in die Tat umgesetzt. Die Stiftungsträger, die Bundesrepublik Deutschland, die Oberfrankenstiftung und die Bayerische Landesstiftung, erwarben den Nachlass, der auch als Richard-Wagner-Familienarchiv (Richard-Wagner-Archiv/Wahnfried-Archiv) bezeichnet wird, für 12,4 Millionen Mark (ca. 6,34 Millionen Euro) von der Familie und stellten ihn der Richard-Wagner-Stiftung Bayreuth als Dauerleihgabe zur Erfüllung des Stiftungszweckes, der Pflege und dem Erhalt des künstlerischen Erbes Richard Wagners, zur Verfügung.

Das Familienarchiv umfasst unter anderem den Nachlass von Richard Wagner (1813-1883), der zu einem großen Teil eigenhändige Briefe von und an ihn enthält, darunter Briefwechsel mit so illustren Korrespondenzpartnern wie Franz Liszt (1811-1886), Friedrich Nietzsche (1844-1900), König Ludwig II. von Bayern (1845-1886), Franz von Lenbach (1836-1904) oder Ludwig (1836-1865) und Malvina Schnorr von Carolsfeld (1825-1904). Weitere zum Teil umfangreiche Briefkonvolute z. B. von Felix Mottl (1856-1911), Marie von Wolkenstein (1842-1912) oder Prinz Max von Baden (1867-1929) an Cosima Wagner (1837-1930), Siegfried Wagner und an die Verwaltung der Bayreuther Festspiele geben Auskunft über den Festspielbetrieb, die Besetzungspolitik nach Richard Wagners Tod sowie die große Vernetzung der Familie Wagner in Kultur, Gesellschaft und Politik ihrer Zeit. Die zahlreichen Autographen Cosima Wagners zeugen von ihrer Tätigkeit als Sekretärin Richard Wagners und späterer Festspielleiterin und enthalten eine umfangreiche Korrespondenz vor allem mit ihrer Familie, so z. B. mit ihrer Großmutter Maria Anna Liszt (1788-1866), ihrem Vater Franz Liszt sowie ihren Geschwistern und Kindern.

Ferner finden sich im Nachlass Libretti, Kompositions- und Orchesterskizzen sowie Erst- und Reinschriften von Partituren, die von der Entstehung der Opern Richard Wagners, wie z. B. "Lohengrin", "Tristan und Isolde" und "Parsifal", zeugen. Manuskripte zahlreicher Reden, Aufsätze und musiktheoretischer Schriften zeigen Richard Wagner als Schriftsteller und politisch Engagierten in seiner Zeit.

Die Teilsammlungen zum "Nachlass von Richard und Cosima Wagner" in bavarikon

>> Diese Sammlung ist ein Bestand des Richard Wagner Museum mit Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung.