Aktuelle Interpretationen

Die Popularität von Ludwig II. ist bis heute ungebrochen. Auch viele bildende Künstler wie beispielsweise Richard Lindner (1901-1978), Andy Warhol (1928-1987) und Michael Mathias Prechtl (1926-2003) beschäftigten sich mit dem König und seinen Schlössern.

Anlässlich des 173. Geburtstags des bayerischen Königs war im Sommer 2018 eine Kunstinstallation des Konzeptkünstlers Ottmar Hörl (1950) im Schlosspark Nymphenburg zu sehen. Gezeigt wurden dabei 100 goldene serielle Büsten in Lebensgröße. Als Vorbild dafür diente die im Jahr 1986 aufgestellte Bronzebüste Ludwigs auf dem Herzogstand in Kochel am See, einem der einstigen Lieblingsplätze des Monarchen.

Auch am Münchner Flughafen wartet seit 1992 der bayerische König auf die Ankommenden. Karl Schlamminger (1935-2017) entwarf Ludwig II. als eine für seine Kunst untypisch realistische, ironisch vergoldete Skulptur, die ein Flugzeug hält.

Erst jüngst setzte sich der aus Heidelberg stammende Künstler Robert Wilhelm in verschiedenen Projekten mit dem König auseinander. Das hier präsentierte "Urban Easter Egg Ludwig II." wurde mit Street-Art-Elementen gestaltet und gehört zu den Beständen des Museums der Bayerischen Geschichte in Regensburg.

Unabhängig von der Kunst – es scheint kein Produkt zu geben, das nicht mit dem Bild des "Märchenkönigs" bedruckt werden kann und bedruckt wird. Im Jahr 2020 wird durch die weltweite Covid-Pandemie ein neuer Bereich für den Ludwig-Souvenir-Markt erschlossen – der bayerische Monarch ist nun auch im "Hygienebedarf" zu finden. Umgeben von weiß-blauen Rauten kann man Ludwig II. auf einem Mund-Nasen-Schutz tragen.

Friedrich Röhrer-Ertl / Julia Misamer