Klage der Stadtpfeifer (1635)

Sämtliche Stadtpfeifer klagen beim Rat wegen Beeinträchtigung durch fremde Pfeifer (1635)
Dinkelsbühl VA 9725

Die drei "amentliche bestellte stadtpfeyffer" Johann Ulrich Klotz (1605-1649), Paulus Klotz (1596-1668) und Jacob Mayr wenden sich in ihrem Brief an den Stadtrat von Dinkelsbühl. Das Schreiben umfasst etwas mehr als zwei Seiten und wurde am 24. Juli 1635 in der Sitzung des Magistrats verlesen.

Die Stadtmusiker beklagen darin, dass sich Musikanten von auswärts ("frembdte spillüth") Tag und Nacht in der Stadt aufhielten. Diese träten in Wirts- und Bürgerhäusern auf, belästigten die Leute und würden sie sogar in Lebensgefahr bringen. Sie brächten die angestellten Stadtpfeifer um ihren Verdienst und machten ihnen das Leben schwer. Es sei fahrenden Spielleuten außerhalb der Jahrmärkte nicht gestattet, in der Stadt zu arbeiten. Die Zeiten seien auch so schon schwer genug und das Einkommen gering.

Sie bitten darum, die fremden Musikanten "gentzlichen ab- und außzueschaffen". Dafür wären sie "underthenig dankhbar".

Auf der letzten Seite unterzeichnen die Musiker als
"gehorsame burger
Johann Ulrich und Paullus
Klotz
Jacob Mayr
Stadtpfeyffer".

Der Brief ist ein anschauliches Beispiel für die schwierigen Lebensumstände der Musiker während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648).

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