KulturErben. Wirken der Nürnberger Naturhistorischen Gesellschaft

Die Nürnberger Naturhistorische Gesellschaft ist ein Verein, der sich überwiegend für die Vermittlung von naturwissenschaftlichen Wissensgebieten, aber auch von geisteswissenschaftlichem Wissen (aus Archäologie und Ethnologie) engagiert. Der Verein hat heute etwa 1.800 Mitglieder, von denen ca. 200 bis 250 aktiv aber ehrenamtlich tätig sind, und ist in 11 Fachabteilungen untergliedert. Er ist in der Tradierung, Pflege und Weiterentwicklung seiner historischen Sammlungen und dem Betrieb eines eigenen Museums sowie eines Freilandterrariums ebenso aktiv wie bei Exkursionen, Seminaren, Vorträgen und Publikationen. Die Vereinsmitglieder verstehen sich als "festen Bestandteil der Bildungslandschaft" der Stadt Nürnberg und sind im gesellschaftlichen Leben der Stadt stark verwurzelt und sehr präsent.

Im Rahmen der Bildungsbestrebungen der Aufklärung entstanden seit dem 18. Jahrhundert in vielen Städten Deutschlands und Europas Selbstbildungsinitiativen des sich formierenden Bürgertums. Sie hatten das Ziel, sich über wissenschaftliche Themen auszutauschen und wissenschaftliche Ergebnisse an ein breiteres Publikum zu vermitteln. Auch die Nürnberger Naturhistorische Gesellschaft entstand aus einem derartigen Verein. Er wurde 1801 von Dr. Johann Wolf (1765-1824, Lehrer), Jakob Sturm (1771-1848, Kupferstecher) und Dr. Johann Karl Osterhausen (1735-1793, Arzt) gegründet. Der zunächst elitäre, naturforschende Studienzirkel aus Männern des bürgerlichen Milieus öffnete sich Ende des 19. Jahrhunderts für erste Aktivitäten zur Förderung der Bildung breiterer Bevölkerungsschichten. 1881 beschloss man, ein naturhistorisches Museum mit Bibliothek und Versammlungsraum einzurichten. Dort sollte natur- und geisteswissenschaftliches Wissen gesammelt, diskutiert und vermittelt werden. Im 20. Jahrhundert öffnete sich die Gesellschaft weiter und engagiert sich heute auch im Naturschutz, mit Forschungen zur heimischen Flora, bei Ausgrabungen, mit Vortragsangeboten und einer Pilzberatung.

Im Zentrum der Aktivitäten der in der Nürnberger Naturhistorischen Gesellschaft engagierten Bürgerinnen und Bürger steht das Naturhistorische Museum: Sammlungs-, Ausstellungs- und Vermittlungsarbeit sind hier einer allgemeinverständlichen Wissenschaftskommunikation verpflichtet.

Zur Ausstellungseinheit: KulturErben lernen, können, vermitteln

Weitere Informationen: https://www.ike.bayern.de/verzeichnis/000192/index.html

>> Diese Sammlung ist ein Teil des Bestandes "KulturErben. Das Bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes" des "Institut für Volkskunde der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften"