Oberammergau Museum

1910 wurde das Oberammergau Museum von dem Schnitzwarenhändler Guido Lang (1856-1921) gegründet. Das zunächst unter dem Namen Verleger Lang’sche kunst- und kulturgeschichtliche Oberammergauer Museum wurde für die Präsentation regionaler Schnitzereien und Hinterglasbilder errichtet.

Der Bauherr Guido Lang gab 1904 dem Architekten und Volkskundler Franz Zell (1866-1921) den komplexen Auftrag, das Gebäude, die Inneneinrichtung und die Präsentation der Ausstellungsobjekte zu planen und auszuführen. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg blieben Haus und Sammlung so erhalten, wie vom Bauherren und Architekten entwickelt, danach waren diese einem steten Wandel unterworfen.

1953 erwarb die Gemeinde Oberammergau das Museum. Zwei Jahre darauf konnte diese für das Museum eine weitere bedeutende Sammlung kaufen, die des Murnauer Braumeisters Johann Krötz (1858–1919). Die Hinterglasbildersammlung des Museums zählt heute zu den größten Europas. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts hatte Krötz weit über tausend Hinterglasbilder überwiegend aus dem Staffelseeraum und Oberammergau zusammengetragen. Die Bedeutung des Bestands basiert zum einen darauf, dass damit sehr früh eine geschlossene Einheit dieses Sammlungsgebiets entstanden ist. Zum anderen wurden die Maler der Künstlergruppe "Blauer Reiter", hier vor allem Gabriele Münter (1877–1962), Wassily Kandinsky (1866–1944) und Franz Marc (1880-1916) von den Bildern, die sie in Murnau kennenlernten, inspiriert.

2002 bis 2004 wurde das Museumsgebäude grundlegend saniert und die Sammlungsaufstellung umstrukturiert. In dem, heute weitgehend im Ursprungszustand erhaltenen ersten Stock des Museums finden sich die authentischen historisch eingerichteten Räume mit über 5.000 Holzschnitzereien. Bunt bemaltes Spielzeug, Feinschnitzereien, Heiligenfiguren, Kruzifixe und mittlerweile auch Werke der Bildhauerei des 20. und 21. Jahrhunderts schaffen ein Gesamtbild des künstlerischen und handwerklichen Könnens der Oberammergauer Schnitzer. Gleichzeitig informiert die Ausstellung über die lokale Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des 18. Und 19. Jahrhunderts. Darüber hinaus sind bereits über 1400 Oberammergauer Schnitzer und Künstler digital in einer Datenbank erfasst und abrufbar. Hinter der Krippsammlung eröffnet sich der Medienraum, in dem historische und aktuelle Filme zur Schnitzerei und der Geschichte der Passionsspiele gezeigt werden.

In der Frühgeschichtsabteilung "Die Römer in Oberammergau" werden Funde aus der Zeit von 100 v. Chr. bis 50 n. Chr. präsentiert. Gezeigt werden neben Opfergaben der einheimisch-rätischen Bevölkerung zahlreiche Angriffswaffen römischer Legionäre.

Im Museum finden regelmäßig Sonderausstellungen statt.

Sammlungen des "Oberammergau Museum" in bavarikon:

Ausstellungen unter Beteiligung des "Oberammergau Museum" in bavarikon:

Kontakt

Oberammergau Museum
Dorfstraße 8
82487 Oberammergau

Telefon: +49(0)882294136
Fax: +49(0)88229498812
E-Mail: museum@gemeinde-oberammergau.de