Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg

1972 wurde auf dem Areal des ehemaligen Regensburger Damenstifts Obermünster das neue Bibliotheksgebäude der Bischöflichen Zentralbibliothek eröffnet. Die Diözesanbibliothek war dem Gründungsgedanken nach dafür konzipiert, Buch-, Handschriften- und Musikalienbestände noch existierender oder auch schon aufgelöster kirchlicher Institutionen der Diözese Regensburg zentral aufzunehmen, zu erschließen, der Forschung zur Verfügung zu stellen und für die Zukunft zu bewahren.

Sammelschwerpunkte der wissenschaftlichen Spezialbibliothek sind Kirchengeschichte, insbesondere Diözesangeschichte, Theologie, Musikwissenschaft (Kirchenmusik des 16. und 17. Jahrhunderts, Cäcilianismus) und Liturgiegeschichte. Die Diözesanbibliothek erfüllt außerdem die Aufgaben einer Dienstbibliothek für das Ordinariat, ist zugleich Bibliothek des Vereins für Regensburger Bistumsgeschichte und stellt den Einwohnern der Diözese einen umfangreichen Bestand an aktueller theologischer und geisteswissenschaftlicher Sach- und Fachliteratur zur Verfügung. Durch die Teilnahme am Bibliotheksverbund Bayern leistet sie einen Beitrag zur überregionalen Literaturversorgung im Bereich ihrer Sammelschwerpunkte.

Zu den wertvollsten historischen Gründungsbeständen gehörten die Barockbibliothek des ehemaligen Schottenklosters St. Jakob ("Schottenbibliothek") sowie die Proskesche Musiksammlung. Die umfangreiche Schottenbibliothek mit mehr als 25.000 Bänden ist deshalb von besonderem Wert, weil sie als einzige Benediktinerklosterbibliothek Bayerns die Säkularisation 1803 unbeschadet überstanden hatte. Der exterritoriale Status des nur von schottischen Mönchen belegten Klosters hatte die Bibliothek vor dem Zugriff des bayerischen Staates geschützt.

Einen besonderen Stellenwert nimmt die komplett erhaltene Musikbibliothek des Mediziners, Theologen und Musikforschers Carl Proske (1794–1861) ein, der mit seiner Sammlung von musikalischen und musiktheoretischen Quellen des 15. bis 19. Jahrhunderts zu einem führenden Wegbereiter der kirchenmusikalischen Restauration und der Palestrina-Renaissance in Deutschland im 19. Jahrhundert wurde.

Angegliedert ist der Bischöflichen Zentralbibliothek das 1957 gegründete Institutum Liturgicum Ratisbonense mit der Bibliothek des Liturgiewissenschaftlers Klaus Gamber (1919–1989).

Sammlungen der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg in bavarikon

Kontakt

Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg
St.-Peters-Weg 11–13
93047 Regensburg

Telefon: +49 (0)941/597-2513
E-Mail: bibliothek@bistum-regensburg.de